Pirelli: Die Zeichen stehen auf Grün

Laut Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery habe man die Konzernchefs überzeugen können, auch zukünftig in der Formel 1 zu bleiben - Tribunal fast abgehakt

(Motorsport-Total.com) - Ein Platz blieb bei der offiziellen Pressekonferenz leer. Wie in Kanada war es Paul Hembery, der trotz Einladung nicht zur Medienrunde erschienen war. Doch während Pirelli vor dem Tribunal geraten wurde, keine Aussagen mehr zu machen, erklärt der Motorsportchef nun selbst, warum er dem Treffen fernblieb: "Wir haben schon am Mittwoch angeraten, dass wir nicht da sein werden, also war es schon seltsam, dass die Einladung trotzdem rausging."

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hemberys Platz in der Pressekonferenz blieb heute leer Zoom

Von einem Disput mit dem Weltverband will Hembery aber in dem Fall nichts wissen. "Wir haben gefühlt, dass es Zeit wird weiterzugehen, denn wir schienen einen Dauerpass für die Pressekonferenz zu bekommen. Wir waren im vergangenen Jahr dreimal dabei - und in diesem Jahr schon wieder. Wir dachten, es wäre besser, über andere Dinge zu reden." Das Wichtigste sei mit dem Tribunal sowieso erst einmal geklärt.

Jetzt kann sich Pirelli wieder auf die Zukunft konzentrieren, denn noch fehlt dem Reifenhersteller ein Vertrag für das kommende Jahr. Zunächst wollte man den Ausgang der unabhängigen Richter abwarten, bevor man eine Entscheidung trifft. Mit einer Verwarnung kam Pirelli in Paris davon, doch bis dato war man seitens der Konzernleitung natürlich nicht über die Vorfälle begeistert. "Wir hatten interne Diskussionen und mussten entscheiden, was wir machen werden", erklärt Hembery.

Doch nun scheinen die Zeichen für Pirelli auf Grün zu stehen. "Glücklicherweise konnten wir sie überzeugen dabeizubleiben", so Hembery, der schon einen Blick in die Zukunft wirft: "Wir haben ein paar gute Ideen - verschiedene Dinge, verschiedene Ansätze, und wir würden das gerne machen." Laut dem Motorsportchef der Italiener fehlen nur noch Nuancen bis zu einer Einigung. "Der Promoter ist an Bord (Bernie Ecclestone; Anm. d. Red.), und die Mehrheit der Teams auch. Und den restlichen nähern wir uns auch."

Die Dinge scheinen für Pirelli doch noch ein gutes Ende zu nehmen. Lediglich ein kleines Störfeuer lodert noch: Pirelli erwägt weiterhin eine Klage gegen die FIA vor einem Zivilgericht. "Wir halten uns die Möglichkeit offen, aber das ist nicht in meinen Händen, sondern in den Händen der Anwälte", nimmt Hembery ein wenig Schärfe raus. Er kann mit dem Urteil gut leben: "Wir sind froh, dass man zu dem Schluss kam, dass niemand in böser Absicht gehandelt hat. Mit der Kostenteilung ist es ein fairer Ausgang."


Fotos: Großer Preis von Großbritannien, Freitag


Seiner Meinung nach schaue man sowieso nicht mehr aktiv auf das Thema, vielmehr stehe die Beendigung der Saison im Vordergrund, mit der der Brite bisher äußerst zufrieden ist. "Wir würden lieber mit der Meisterschaft weitermachen, das ist das Wichtigste." Und dort hat Pirelli in dieser Saison ja auch schon genügend Schlagzeilen geliefert.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!