• 28.06.2013 21:41

  • von Roman Wittemeier

2014er-Regeln kommen gut an: Tests bieten Chancen

Die Wiedereinführung von Testfahrten ab 2014 freut die meisten Teams: Chancen für junge Piloten, aber auch Belastungen für die Mannschaften

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat nach der heutigen Sitzung des Motorsport-Weltrates wichtige Eckpunkte des 2014er-Reglements veröffentlicht. Vor allem die Wiedereinführung von Testfahrten während der Saison ist ein entscheidender Punkt. Bei vier Europarennen wird man jeweils am Dienstag und Mittwoch nach dem Grand Prix an gleicher Stelle testen gehen. Die Kosten für Logistik sind vergleichsweise gering, die Transparanz durch Wegfall von Straight-Line-Tests und Filmtagen erheblich größer.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier, Christian Horner, Ross Brawn, Martin Whitmarsh

DIe Teamverantwortlichen können mit den neuen Regeln recht gut leben Zoom

"Es sind keine großen Überraschungen dabei", kommentiert McLaren-Teamchef Marti9n Whitmarsh die heute veröffentlichten Regularien. "Viel Arbeit, viele Diskussionen und Abstimmungen waren nötig, um zu diesen Entscheidungen zu kommen. Wirkliche Überraschungen sind nicht dabei herausgekommen. Das meiste ist vernünftig und gut für unseren Sport", meint der Brite, der an den Verhandlungen um Tests während der Saison direkt beteiligt war.

"Die Einführung der vier Tests während der Saison ist ein wichtiger Schritt. Nicht jeder ist damit rundherum glücklich, dass es mehr Testfahrten geben soll. Wir ersetzen damit die acht bisherigen PR-Filmtage, außerdem legen wir die Probefahrten jeweils in die Woche nach einem Grand Prix auf eine Strecke, auf der wir gerade gefahren sind. Es sind vernünftige Ansätze", so Whitmarsh. "Das ist auch gut für Nachwuchsfahrer und für jeden, der junge Talente fördern möchte. Das ist eine gute Intiative."

"Auf der anderen Seite gibt es weitere Einschränkungen in Sachen Windkanal-Nutzung und CFD-Rechenleistung. Das ist ein sehr umsichtiger und guter Weg, um unseren Sport für alle etwas finanzierbarer zu gestalten", sagt der McLaren-Teamchef. Im Zuge der Einführung von Tests werden die Windkanal-Zeiten und die maximalen Rechenoperationen von CFD-Computern weiter beschränkt. Das Ziel soll es sein, dass sich - theoretisch - zwei Teams einen Windkanal teilen können.

"Natürlich sind zusätzliche Tests eine zusätzliche Belastung für die Teams. Wir mussten also einen Weg finden, es so kosteneffizient wie möglich zu gestalten. Wir wollten nicht wieder dahin kommen, dass Teams extra Testautos und Testmannschaften unterhalten, denn dann wäre es eine große Kostenfrage geworden", meint Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Wenn wir diese Tests mit der vorhandenen Mannschaft und den vorhandenen Autos vornehmen können, dann hilft dies ungemein."

Der Chef von Nico Rosberg und Lewis Hamilton findet jedoch auch mahnende Worte: "Wir hören, dass es im kommenden Jahr 21 Rennen geben soll. Dies gepaart mit vier jeweils zweitägigen Tests innerhalb der Saison wird eine hohe Belastung. Die Teams müssen sich nun überlegen, wie man diese Tests mit den geringsten finanziellen Auswirkungen durchführen kann." Viele Teammitglieder sind schon jetzt an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. Bernie Ecclestone nimmt darauf bei der Aufstellung des Kalenders 2014 herzlich wenig Rücksicht.


Fotos: Großer Preis von Großbritannien


"Im Großen und Ganzen sind die Änderungen im Reglement gut. Auch die Beschränkungen in Bezug auf die Aerodynamikarbeit sind sinnvoll", zeigt sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner zufrieden. "Auch die neuen Tests sind sinnvoll. Wir haben nun acht Testtage und werden die PR-Filmtage und die Probefahrten auf der Geraden endlich los. Jetzt gibt es wieder richtige Testfahrten. Sie mögen einen Hauch teurer sein, aber es gibt immerhin die Möglichkeit, junge Piloten ebenso wie Stammfahrer dort einzusetzen."

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