• 02.03.2009 15:16

  • von Stefan Ziegler

Piquet: "Wir jagen niemanden"

Renault-Pilot Nelson Piquet würde nur zu gerne einmal einen Testtag ohne Unterbrechungen erleben - Noch einige Baustellen bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Viel Freude am Fahren hat Nelson Piquet derzeit nicht. Der brasilianische Renault-Pilot erlebte beim Testauftakt in Jerez prompt einmal mehr einen ernüchternden Tag und belegte nach 52 abgespulten Runden nur den letzten Platz unter acht Teilnehmern. Satte 2,956 Sekunden fehlten Piquet auf die Spitze - doch davon will sich der Youngster nicht aus dem Konzept bringen lassen. Piquet weiß um die Baustellen bei Renault und wünscht sich eigentlich nur, ungestört seine Runden drehen zu können.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.Jerez, Circuit de Jerez

Nelson Piquet und Renault sind noch auf der Suche nach der richtigen WM-Form

"Das war wieder einmal ein sehr komplizierter Tag", fasste Piquet seinen Testeinsatz in Jerez gegenüber 'Autosport.com' zusammen. "Die Wintertests verliefen bislang recht unglücklich. An allen Tagen, an denen ich im Auto saß, gab es irgendwelche Probleme. Entweder hat es geregnet oder irgendetwas ist schief gelaufen. Das ist nicht gerade einfach, aber hoffentlich habe ich damit meine Portion Pech schon bekommen und werde in der Saison keines mehr haben."#w1#

Und dabei hätte das Renault-Team doch großen Bedarf an Streckenzeit, schließlich stießen die Franzosen in der Saisonvorbereitung bislang des Öfteren auf Probleme. "Von den Reifen bis zu den Batterien - eigentlich alles Mögliche", zählte Piquet die verschiedenen Fehlerquellen am R29 auf. "Wir hatten viele Schwierigkeiten, die uns an den Boxen aufgehalten haben. Das war nicht besonders gut."

"Ich weiß, wo die großen Fehler liegen. Ich sage dann auch, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen. Die Traktion ist nur ein Teil davon", meinte der 23-Jährige. "Um ein Auto zu entwickeln muss man allerdings über viele Runden hinweg konstant fahren können. Die Probleme erschweren diese Arbeit bei uns natürlich." Dennoch sieht der Brasilianer Licht am Ende des Testtunnels.

Renault konnte sich in den vergangenen Wochen offenbar sukzessive steigern. "Das Auto ist insgesamt besser geworden", bestätigte Piquet. "Um ehrlich zu sein, wir hatten kein besonderes Setup. Es ging nur darum, ins Auto zu steigen und Kilometer abzuspulen. Wir wussten also nicht, wie die Einstellungen sein würden. Dennoch haben wir mit diesem Setup eine halbe Sekunde gefunden."

Nelson Piquet Jr.Jerez, Circuit de Jerez

Auf Fehlersuche: Nelson Piquet und das Renault-Team beim Test in Jerez Zoom

"Meiner Meinung sind in dieser Ecke auch noch sehr leicht einige weitere Zehntelsekunden zu holen" - diese gilt es bis Melbourne noch zu finden. Aber scheint die Konkurrenz überhaupt noch in Reichweite zu liegen? "Wir jagen niemanden - wir versuchen einfach nur, unseren Job zu machen", sagte Piquet. "Erst in Australien werden wir wissen, wer wie schnell ist. Bis dahin ist doch alles ein Ratespiel."

"Wir wissen ja nicht, wer mit KERS fährt und wer nicht oder wer welche Spritmengen an Bord hat und mit neuen Aerodynamik-Elementen unterwegs ist. Wir kümmern uns im Augenblick um unsere eigenen Probleme und arbeiten am Setup. Wir schauen uns zwar auch die Rundenzeiten auf den Zeitentafeln an, aber das bereitet uns keinerlei Sorgen", erläuterte der Weltmeister-Sohn abschließend.