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Pierre Dupasquier im Interview
Michelins Sportdirektor spricht über die Eigenschaften von Indianapolis und den Auftritt im Freien Training
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Macht die Charakteristik dieser Strecke eure Aufgabe hier schwieriger als auf anderen Strecken?"
Pierre Dupasquier: "Nein. Diese Strecke ist sicherlich etwas besonderes. Ein Teil von ihr ist ein wenig wie Hockenheim, auch wenn er ohne Schikanen ist. Die Fahrer geben für mehr als 20 Sekunden Vollgas. Aber die andere Seite der Strecke ist sehr verwinkelt, mehr wie Budapest. Unsere Aufgabe ist es aus diesem Grund, mit einem Reifen herzukommen, der mit den sehr unterschiedlichen Eigenarten zu Recht kommt. Es ist sehr selten, dass man einen solchen Kontrast innerhalb von einer Strecke hat. Der Asphalt ist auf beiden Streckenteilen sehr ähnlich und ziemlich eben."

© Imago
Pierre Dupasquier ist auch im Falle des Erfolges selbstkritisch
Frage: "Was kannst du uns über eure beiden Reifenmischungen sagen?"
Dupasquier: "Die beiden Reifen haben verschiedene Mischungen, sind aber in Sachen Konstruktion sehr ähnlich. Von dem, was wir heute gesehen haben, arbeiten beide gut. Wir sind ganz klar nicht weit weg und alles in allem sieht es sehr gut aus."
Frage: "Bist du besorgt, dass das beste Michelin-Auto nur Fünftschnellster war?"
Dupasquier: "Nein, überhaupt nicht. Wir haben heute sehr ruhig gearbeitet und machten einen Schritt nach dem anderen. Alle Autos, die auf Michelin-Reifen unterwegs waren, konnten eine gesunde Anzahl von Runden zurücklegen. Das war sehr nützlich und wir haben eine Menge gelernt. Aber man sollte den heutigen Ergebnissen nicht zu viel Wichtigkeit beimessen, da man nie weiß, was die Leute am Freitag ausprobieren. Aber eine Sache steht fest: das richtige aerodynamische Setup auf einer Strecke wie dieser herauszubekommen ist eine Kunst für sich. Ferrari und McLaren sind vielleicht in dieser Hinsicht momentan etwas vor uns, aber morgen ist ein anderer Tag."
Frage: "Die schnellste Runde heute war schon schneller als die Pole Position im letzten Jahr. Hast du so einen Zeitensprung erwartet?"
Dupasquier: "Ja. Zunächst einmal waren die letztes Jahr hier verwendeten Reifen hart und haltbar, das war absichtlich so. Aber es gab dort auch nur einen Ausstatter und der Wettbewerb zwischen den zwei Reifenfirmen hat in diesem Jahr die Leistung der Reifen verbessert, was man zu erwarten hatte. Zusätzlich tendiert die in dieser Saison wieder eingeführte Traktionskontrolle dazu, auf verwinkelten Strecken mehr Vorteile zu bringen wie wir das hier im Infield sehen. Es ist schwierig vorherzusagen, um wie viel schneller die Autos morgen sein könnten, weil wir keine Ahnung haben, mit wie viel Sprit die Autos heute vor uns gefahren sind."

