Pic: "Sechs Testtage sind zu wenig"

Charles Pic ist bewusst, dass sechs Testtage nicht ausreichen, um für die Formel 1 bereit zu sein - Gemeinsam mit Olivier Panis arbeitet er an einem Alternativprogramm

(Motorsport-Total.com) - Der Franzose Charles Pic wird 2012 seine Debütsaison in der Formel 1 bestreiten. Doch dem GP2-Piloten fehlt es noch an Erfahrung - sein Rennstall Marussia-Virgin (künftig Marussia) tat beim Young-Driver-Test in Abu Dhabi alles, damit der von Olivier Panis betreute Youngster auf Kilometer kommt. Robert Wickens musste sogar auf einen halben Testtag verzichten.

Titel-Bild zur News: Charles Pic, Olivier Panis

Gemeinsam mit Olivier Panis bereitet sich Charles Pic auf das Debüt vor

Durch die Testbeschränkung haben die Teams bloß zwölf Tage, um sich auf die Saison 2012 einzuschießen. Das bedeutet, dass Pic nur sechs Tage lang im Boliden sitzen wird, ehe in Melbourne Ende März die Lichter ausgehen werden. "Ich mache mir darüber keine Sorgen, aber mir ist die Situation bewusst", sagt er. "Daher musst ich einen Zeitplan erstellen, damit ich die Dinge auf eine Art und Weise lernen kann."

Pic nützt McLaren-Simulator

Er weiß genau: "Sechs Testtage sind ein sehr kurzer Zeitraum und nicht wirklich ausreichend, um für Melbourne bereit zu sein. Daher müssen wir eine ordentliches Programm auf die Beine stellen, damit ich die zwei Monate im Winter bestmöglich nützen kann." Pic merkt an: "Ich habe keine Angst, aber ich weiß, dass es hart werden wird und ich hart arbeiten muss. Ich möchte aber die bestmögliche Arbeit leisten."

Diese Woche wird er seine ersten Simulator-Test beim Partnerteam McLaren in Woking absolvieren - zudem kann er sich auf die Ratschläge seines Mentors Panis verlassen. "Die Partnerschaft mit McLaren und der Simulator werden ihm sehr helfen", sagt der einstige McLaren-Testfahrer, der es immerhin auf einen Grand-Prix-Sieg brachte. "Er muss daraus vor dem ersten Rennen einen großen Nutzen ziehen."

"Ich habe keine Angst, aber ich weiß, dass es hart werden wird." Charles Pic

Panis als Berater

Allgemein ortet er bei Pic ein Talent, sich auf neue Situationen und Kurse einzuschießen: "Wie er sich auf Abu Dhabi eingestellt hat, war außergewöhnlich. Ich muss ihm nicht zeigen, wie man fährt, denn das macht er sehr gut, aber ich werde ihm bei seiner Herangehensweise an die Anforderungen der Formel 1 helfen - mit den Medien, Promotion und was es heißt, ein Teammitglied zu sein. Meine Aufgabe ist es nicht, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt, sondern ihn zu beraten, was die Formel 1 und die Politik angeht. Ich möchte dafür sorgen, dass er auf die richtige Denkweise setzt und ständig besser wird."

Doch diesbezüglich dürfte nicht nur die Erfahrung von Panis eine Hilfe sein, sondern auch die seines routinierten Teamkollegen Timo Glock. "Es ist eine gute Gelegenheit, ihn als Teamkollegen zu haben", freut sich Pic. "Er ist ein großartiger Fahrer mit sehr viel Erfahrung. Das gibt mir die Möglichkeit, die Dinge zu Beginn des Jahres zu lernen. Ich werde versuchen, so viel wie möglich zu lernen, damit ich mich im Laufe der Saison so schnell wie möglich weiterentwickle."

"Ich muss ihm nicht zeigen, wie man fährt, aber ich werde ihm bei seiner Herangehensweise helfen." Olivier Panis