Petrov nach Stall-Sieg: "Habe nie an Kubica gedacht"

Vitaly Petrov nach dem ersten Quali-Sieg im Stallduell gegen Robert Kubica: Warum ihm die erste Kurve Sorgen bereitet und er im Auto nie an seinen Teamkollegen dachte

(Motorsport-Total.com) - So viel Kritik musste Vitaly Petrov in dieser Saison bereits einstecken - nicht nur die Medien rüffelten den ersten Russen in der Formel 1 regelmäßig, in Hockenheim musste er dann auch noch einen Funkspruch über sich ergehen lassen, wonach er doch endlich ordentlich schalten solle. Doch nach dem Qualifying am Hungaroring werden die Kritiker zunächst einmal verstummen: Petrov schaffte es nicht nur in die Session der besten Zehn, er besiegte als Siebenter sogar seinen vielgelobten Teamkollegen Robert Kubica.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

"Wenn du fährst, dann denkst du nie daran, deinen Teamkollegen zu schlagen", behauptet Petrov gegenüber der 'BBC'. "Du konzentrierst dich nur auf deine Arbeit, du konzentrierst dich auf deine Rundenzeit. Natürlich ist es besser, vor ihm zu sein, doch du konzentrierst dich sowieso darauf, gute Resultate einzufahren."#w1#

Dass dies das Wochenende sein könnte, an dem er seinen Kritikern die Antwort auf die vielen Zweifel an seinem Können geben würde, hielt Petrov schon im Vorhinein durchaus für möglich: "Bereits als wir hierher kamen, wussten wir, dass unser Auto schnell sein wird. Wir haben hart gearbeitet, haben uns verbessert, haben neue Teile hierher gebracht. Ein gutes Resultat - und alles sollte dann cool sein."

Doch noch fehlt ein großes Stück Arbeit. Petrov zeigte in den bisherigen Saisonrennen immer wieder Nerven - diese im Zaum zu halten, wird notwendig sein, will er das heißersehnte Highlight setzen, um sein Cockpit bei Renault auch für 2011 zu sichern. Der Russe kennt die lauernden Gefahrenherde auf dem Hungaroring: "Das wird morgen ein schwieriger Start. Die erste Kurve ist hier recht gefährlich. Ich hoffe, alles läuft ohne Unfall ab."

Was ihn dennoch zuversichtlich stimmt? "Ich stehe auf der sauberen Seite, also müssen wir einen guten Start hinlegen und vor allen anderen in die erste Kurve einbiegen." Ein großes Ziel - vielleicht reicht auch eine etwas bescheidenere Leistung aus, um den enormen Druck auf Petrovs Schultern etwas zu mindern.