• 25.04.2004 18:41

  • von Fabian Hust

Perfektion in Rot: Ferrari und Michael Schumacher

Ferrari und Michael Schumacher untermauerten beim Heimrennen in San Marino wieder einmal ihre Ausnahmestellung

(Motorsport-Total.com) - Während sich im hinteren Feld BAR-Honda, BMW-Williams und Renault sowie Teamkollege Rubens Barrichello um die Plätze balgten, fuhr Michael Schumacher im F2004 auch in San Marino der Konkurrenz auf und davon. Lediglich in der Anfangsphase gab es Zweifel, nach dem ersten Stopp hatte der Kerpener das Rennen jedoch locker im Griff und fuhr mit fast acht Zehntelsekunden Vorsprung überlegen die schnellste Rennrunde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher setzt seine Siegesserie unbeeindruckt fort

Für den Weltmeister war es der vierte Sieg im vierten Rennen und der 74. Triumph seiner Karriere, für Ferrari der 171. Sieg im 690. Rennen. Vor heimischem Publikum im Imola siegten die Italiener zum siebten Mal, das dritte Mal in Folge. Damit bauten Michael Schumacher und Ferrari die Führung in der WM-Wertung weiter aus. Teamkollege Rubens Barrichello enttäuschte im Rennen mit einem sechsten Platz, der ohne den Zwischenfall von Ralf Schumacher und Fernando Alonso sogar nur ein Siebter geworden wäre.#w1#

Schumacher: "Ein Traumergebnis"

Michael Schumacher: "Dies war ein Traumergebnis, denn wir sind hier nach Rennen hergekommen und haben den Tifosi das Ergebnis geschenkt, das sie gewollt hatten. Damit ist ein Traum wahr geworden, besonders weil ich ein Botschafter von San Marino bin. Am Start legte Jenson ein unglaubliches Tempo hin. Ich dachte, ich würde im Nassen fahren und er im Trockenen! Aber nach ein paar Runden kam alles auf Temperatur und ich konnte pushen. Zum Glück konnte ich danach mein Tempo halten, während er abzufallen schien."

"Was meinen Zweikampf mit Juan-Pablo angeht, wollte ich ihn hinter mir halten, sodass ich nicht meinen Anschluss an den Führenden verliere. Zunächst sah ich, wie er mich angriff, aber dann sah ich ihn nicht mehr, noch wollte ich akzeptieren, dass er außen an mir vorbeifährt. Ich denke, dass dies lediglich ein Rennzwischenfall war. Zum Schluss ließ ich es locker angehen, um das Auto ins Ziel zu bringen. Ich hoffe, dass wir nach Imola zurückkommen werden."

Barrichello: "Rennen wurde durch den Verkehr verdorben"

Rubens Barrichello: "Mein Rennen wurde durch den Verkehr verdorben. Ich habe mich immer hinter einem langsamen Auto befunden, konnte also mit meinem Auto nie so hart pushen, wie dies möglich gewesen wäre. Im besonderen Ralf Schumacher blockierte mich mehrere Male, am Start zum Beispiel, als er ein Manöver vollzog, durch das ich von der Strecke fahren musste. Das ist schade, denn ich wusste, dass ich ein großartiges Auto hatte und ich war davon überzeugt, dass ich ein gutes Rennen haben würde. Zumindest habe ich drei Punkte geholt, was für mich und das Team wichtig ist."

Todt will Tradition fortsetzen

Teamchef Jean Todt: "Dies war ein fantastisches Rennen und ein wahnsinniger Start in die Saison, bei dem Michael eine unglaubliche Siegesserie gefeiert hat. Dies war ein sehr offenes und schwieriges Rennen. Wir haben gesehen, wie im Falle von Rubens der kleinste Zwischenfall am Start einen Fahrer Plätze kosten kann und er diese dann nicht wieder zurückerobern kann. Wir wollten auf dieser Strecke aus verschiedenen Gründen gewinnen. Es ist unser nächstes Heimrennen und es war großartig, vor unseren Fans und Angestellten der Ferrari Maserati-Gruppe zu gewinnen, die ihre reservierte Tribüne gefüllt hat. Für Michael und mich ist es auch ein besonderes Rennen, da wir beide die Ehre haben, Botschafter der Republik San Marino zu sein."

"Es gibt zwei Leute, für die ich heute besonders glücklich bin: Zum einen Rory Byrne. Ich war sehr froh, ihn heute zu sehen, wie er den Preis auf dem Podium entgegennehmen konnte. Zum Zweiten Bridgestone-Präsident Shigeo Watanabe, da unser Partner uns einmal mehr mit exzellenten Reifen ausgerüstet hat. Wie in der Vergangenheit ist Präsident Montezemolo mit seiner Familie am Ende des Rennens angereist, um mit uns zu feiern. Wir hoffen, dass wir so noch lange weiter machen können, was so langsam zu einer sehr schönen Tradition werden könnte."

Brawn beschwert sich über Ralf Schumacher

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Man kann sehen, dass unsere Reifen ein paar Runden brauchen, um auf Temperatur zu kommen. Als sie dies waren, dann waren sie fantastisch. Wir mussten einfach geduldig sein und auf den richtigen Moment warten, als Michael in den ersten paar Runden hinter Jenson hing. Wir hoffen, dass er vor uns stoppen würde, was er dann auch tat. Dann fuhr Michael vor seinem Stopp zwei wunderbare Runden, die ihn in Führung brachten. Danach war es nur noch eine Sache des Beobachtens der anderen Strategien. Rubens' Rennen wurde durch den Verkehr beeinträchtigt, besonders am Ende seines zweiten Stopps, als er von Ralf Schumacher in der Boxengasse behindert wurde."