Perez: "Ich spüre keinen Druck"
Sergio Perez über die Begeisterung in seiner Heimat Mexiko und die Erwartungen bei seinem zweiten Formel-1-Rennen: In Sepang wieder in die Punkteränge?
(Motorsport-Total.com) - Mexiko ist wieder auf der Formel-1-Landkarte. Sergio Perez hat seinen Einstieg mit Sauber beim ersten Rennwochenende des Jahres in Melbourne gleich mit einer Topleistung gefeiert. Der Youngster absolvierte die Fahrt durch den Albert Park mit nur einem Boxenstopp, wurde allerdings später bitter enttäuscht. Wegen eines Baufehlers am Heckflügel wurde Sauber disqualifiziert, Perez verlor seine erkämpften Punkte.

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Sergio Perez will sich die verlorenen Punkte von Melbourne zurückholen
"Ich hatte ein wundervolles Debüt in Melbourne", rückt der Mexikaner das Positive in den Vordergrund. "An dieses erste Formel-1-Rennen werde ich mich für immer erinnern. Bis auf die Bestrafung nach dem Rennen möchte ich diese Erinnerungen gern jederzeit präsent haben. Vor allem im Rennen war mein Tempo gut. Die Strategie war auch klasse."
Als die Rennkommissare nach Abschluss der Prüfungen schließlich die Disqualifikation erklärten, musste der Neuling schlucken. "Nach einem solch tollen Wochenende waren das natürlich schlimme Nachrichten", sagt Perez. "Aber wir blicken nach vorn. Wir wollen uns hier die entgangenen Punkte zurückholen. Ich schätze, wir haben ganz gute Chancen."
Der Schlüssel zu einem weiteren guten Auftritt könnte erneut im Schonen der Reifen liegen. "Ich habe schon in der GP2 meine Reifen immer gut schonen können. Ich hoffe, dass mir das auch in der Formel 1 gelingt", sagt Perez, der die gesamte Szene mit seiner Fahrt in Melbourne überraschte.
Der Mexikaner als der große "Reifenflüsterer" der Szene? "Es war doch erst ein Rennen", winkt er bescheiden ab. "Ich hoffe, dass es in den kommenden Rennen wieder genauso gut klappt, und ich wieder weniger Stopps einlegen muss als die anderen Piloten." Fraglich ist allerdings, ob man den Verschleiß in der Hitze von Sepang überhaupt entsprechend kontrollieren kann.
"Das kann man jetzt kaum beantworten. Die Bedingungen sind anders als in Melbourne, die Strecke auch", sagt der Sauber-Neuling. "Es wird eine ganz neue Herausforderung. Hoffentlich wählen wir wieder eine gute Strategie." Diese ist vor allem dann gefragt, wenn einer der berühmten Sepang-Wolkenbrüche kommt. "Das wird sehr interessant. Irgendwann werden sich die Bedingungen verändern, es wird bestimmt wechselhaft."
Perez möchte mit der Unbeschwertheit eines Rookies in sein zweites Formel-1-Wochenende starten. Ganz einfach wird dies nicht, denn durch die starke Leistung von Melbourne sind die Erwartungen gestiegen. "Ich spüre keinen besonderen Druck. Den Druck mache ich mir ohnehin nur selbst. Ich schere mich nicht um die Erwartungen von anderen", winkt er ab.
¿pbvin|512|3571||0|1pb¿"Ich bereite mich bestmöglich vor, gebe im Auto alles. Manchmal erwischst du ein gutes Wochenende, manchmal ein weniger gutes", zeigt sich Perez abgeklärt. "Es ist wichtig, dass man motiviert ist und sein Bestes gibt. Wir haben erst ein Rennen gehabt. Es wäre nicht realistisch, jetzt immer von einem Platz unter den ersten Sechs auszugehen. Wir nehmen uns Punkte vor, das ist unser Ziel."
Perez muss jetzt zunächst die Euphorie in seiner Heimat Mexiko ein wenig bremsen. "Es war 30 Jahre her, dass letztmals ein Mexikaner unterwegs war. Viele Menschen verfolgen die Formel 1 schon seit langer Zeit", sagt der Rookie. "Durch meinen Einstieg ist das Interesse noch größer geworden. Das gibt mir ein tolles Gefühl, ich werde in der Heimat super unterstützt."
Der 20-Jährige wird von dem ehemaligen McLaren-Teammanager Jo Ramirez beraten - ein Landsmann und Förderer. In Mexiko City vergleicht man den neuen Sauber-Mann schon mit den Motorsportlegenden Ricardo und Pedro Rodriguez. "Ich kenne die Geschichte der Rodriguez-Brüder natürlich. Die haben Großes in der Formel 1 geleistet. Das waren tolle Sportsleute. So etwas motiviert mich."

