• 13.05.2006 12:35

  • von Fabian Hust

Passt McLaren-Mercedes die Strategie an?

Bisher waren die "Silberpfeile" im Qualifying immer deutlich langsamer als die Konkurrenz - Norbert Haug gibt zu, dass man auf dem Nürburgring zu schwer war

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Ross Brawn von Ferrari zeigt sich überrascht, dass McLaren-Mercedes weiterhin hartnäckig an der Strategie festhält, das Qualifying für eine Rennstrategie mit einem schweren Auto zu opfern, wohingegen Renault auf dem Nürburgring seine Strategie an das besser gewordene Ferrari-Team angepasst hat.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen muss wohl auch dieses Mal auf die Pole Position verzichten...

"Wenn ich sehe, dass wir am Nürburgring so viele Runden mehr fahren als die Konkurrenz, dann waren wir zu lange unterwegs", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im 'RTL'-Interview, der aber gleich einschränkt: "Wenn Alonso 23 Runden fährt und wir 18, dann haben wir gar keine Chance. Wir hätten vom Speed her vielleicht noch drei oder vier Zehntel gebraucht, dann wäre die ganze Sache interessanter geworden."#w1#

Das Freie Training am Samstag beendete Juan-Pablo Montoya mit 1,002 Sekunden Rückstand auf dem neunten und Kimi Räikkönen mit 1,047 Sekunden Abstand auf dem zehnten Rang. Kommt da noch mehr? "Am Nürburgring war es ja durchaus ähnlich und im Qualifying waren wir dann schnell", beruhigt Haug. "Es wird sehr eng werden. Mit Ferrari ist zu rechnen, sie sind vielleicht sogar Favorit."

Entscheidend wird laut Haug die Reifenwahl sein, gut möglich, dass man sich bei "Silber" gegen die weichere Mischung entscheidet, die im Qualifying um drei bis vier Zehntelsekunden schneller ist: "Am Nürburgring war die Reifenwahl schwierig, hier sollte man wissen, was man tut. Vielleicht fahren hier doch einige Teams mit dem härteren Reifen, denn die Strecke hier ist anspruchsvoller zum Reifen."

Der Deutsche klang kurz vor dem Qualifying nicht danach, als würde man etwas an der konservativen Strategie ändern: "Wenn wir es in die zweite oder dritte Reihe schaffen, dann geht im Rennen noch einiges. Wir waren im letzten Jahr in Barcelona sehr dominant, wir haben hier eigentlich immer sehr gut ausgesehen. Deshalb bin ich optimistisch."

Grundsätzlich ist McLaren-Mercedes derzeit aber wohl noch zu langsam, um ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können: "Wir waren in den Rennen im Ziel maximal 15 Sekunden von der Spitze entfernt. Wir waren im Bereich der Top 4 an der Spitze. Wir müssen jetzt die halbe Sekunde finden, dann mischen wir vorne mit."