• 13.05.2006 11:29

  • von Fabian Hust

Ross Brawn erwartet weiteren Taktik-Knüller

Der Technische Direktor von Ferrari erwartet ein weiteres beinhartes Taktik-Duell gegen Renault und wundert sich über die Strategie von McLaren-Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Rennen für Rennen schickte Renault Fernando Alonso mit relativ viel Benzin in das Qualifying, in der Konsequenz konnte der Weltmeister nicht auf die Pole Position fahren. In Imola war es das gleiche Spiel und Michael Schumacher war in der Lage, das Rennen für sich zu entscheiden. Auf die erstarkte Konkurrenz musste man bei den Franzosen reagieren. Prompt ließ Renault Alonso auf dem Nürburgring mit weniger Sprit auf die Zeitenjagd los, der Spanier sicherte sich die Pole Position.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn und sein Team müssen wieder viel Denkarbeit leisten

Dennoch musste sich der 24-Jährige Michael Schumacher knapp geschlagen geben, da dieser mit etwas mehr Sprit ins Rennen gegangen war. Die Italiener hatten den Vorteil, dass sie auf das reagieren konnten, was Renault vollführte und dementsprechend Alonso beim zweiten Halt knacken konnten. Beide Autos waren vergleichbar schnell, die Strategie hat das Rennen entschieden.#w1#

Ross Brawn, Technischer Direktor des Teams aus Maranello, geht davon aus, dass die taktischen Spielereien zwischen den beiden Rennställen an diesem Wochenende in Barcelona weitergehen werden: "Du musst die richtige Balance finden, denn wenn du zu weit gehst und im ersten Abschnitt keinen Vorsprung aufbauen kannst, dann wirst du verletzlich, denn der Kerl, der dich jagt, hat mehr Varianten, wenn er sieht, was du beim ersten Boxenstopp machst", wird der Brite von 'autosport.com' zitiert.

Ferrari hatte beim Europa-Grand-Prix damit gerechnet, dass Alonso leichter in das Qualifying geht: "Sie waren in Imola ganz klar mit zu viel Benzin unterwegs und hatten das schnellste Auto, dennoch konnten sie das Rennen nicht gewinnen. In Imola haben wir zum Beispiel unsere Benzinmenge verändert, als wir sahen, wie schnell Michael im zweiten Qualifying-Teil war. Ich bin froh, dass wir das getan haben. Wenn wir mit der ursprünglichen Benzinmenge gefahren wären, dann wären wir im Qualifying sogar noch weiter vorn gelegen, aber das hätte uns im Rennen nicht viel geholfen."

Verwundert ist der 51-Jährige ob der konservativen Strategie von McLaren-Mercedes, wo man Rennen für Rennen mit mehr Benzin als die Konkurrenz in das Zeitfahren geht. Der Brite glaubt, dass die "Silberpfeile" davon ausgehen, dass sie auch mit wenig Benzin an Bord nicht schnell genug sind, um um die Pole Position fahren zu können: "Ich nehme an, dass sie mit wenig Benzin Probleme haben, aber das Auto sieht mit wenig Sprit sehr schnell aus, deswegen verstehe ich ihre Philosophie nicht. Sie haben natürlich ihre Gründe dafür, aber ich weiß nicht, welche dies sind."