Panis und Michelin überraschen im Training

Eine unerwartete Bestzeit von Toyota-Pilot Panis sowie die drückende Dominanz von Michelin prägten das erste Freie Training

(Motorsport-Total.com) - Mit einem völlig unerwarteten Ergebnis ging das erste Freie Training bei herrlichen äußeren Bedingungen auf der seit dem Vorjahr leicht modifizierten Nürburgring-Südschleife zu Ende. Die Bestzeit sicherte sich Olivier Panis (Toyota), noch viel überraschender kam aber die drückende Überlegenheit der Michelin-Fahrzeuge.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis erzielte die erste offizielle Bestzeit am Nürburgring-Wochenende

Obwohl am Freitag bisher mangels Gummiabrieb meistens Bridgestone besser aussah, lagen heute alle zehn Michelin-Piloten in den besten Elf, nur Michael Schumacher sprengte als Zehnter die Zwei-Klassen-Gesellschaft. Rückstand des Weltmeisters, der allerdings seine Karten noch nicht ganz aufdeckte: 1,363 Sekunden. Ferrari testete heute Morgen übrigens einen Vorflügel, der bisher am F2003-GA noch nicht eingesetzt wurde.

Bestzeit fuhr in 1:31.197 Toyota-Pilot Olivier Panis, knapp vor Mark Webber (Jaguar-Cosworth), der sich einmal drehte und einmal mit einem massiven Verbremser einen Reifensatz kaputt fuhr, Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und dem Renault-Duo Trulli/Alonso. Auffällig war, dass die Freitags-Tester stärker als auf anderen Strecken von den zwei Extra-Stunden profitiert haben, was sich auch am Nachmittag im Einzelzeitfahren lohnen könnte.

Ralf Schumacher bestätigte seine zuletzt ansteigende Form mit guten Sektorenzeiten und dem achten Rang, sein Teamkollege Juan-Pablo Montoya wurde als Elfter schlechtester Michelin-Pilot. Für BMW-Williams sieht es nach der ersten Trainingsstunde dennoch relativ gut aus, zumal man mit rund 310 km/h entlang der Hatzenbach-Gerade die besten Top-Speeds hatte. Selbst Michael Schumacher und Ferrari konnten da nicht mithalten.

Für Wirbel sorgten die Gummi-Poller in der NGK-Schikane, an denen sich Nick Heidfeld (Sauber-Petronas) den Frontflügel abfuhr, weshalb sogar kurz unterbrochen werden musste. Kurz vor Schluss passierte Rubens Barrichello im Ferrari dasselbe Missgeschick, was unter Umständen noch zu Diskussionen führen könnte. Fest steht, dass sich im Rennen niemand eine Orgie an gebrochenen Flügeln wünscht.

In der Bridgestone-Hälfte des Feldes waren erwartungsgemäß die beiden Ferraris am schnellsten, phasenweise ließen aber auch Fisichella im Jordan (13.) und Button im BAR (15.) aufblitzen. Heinz-Harald Frentzen kam zu Beginn seines 150. Grand-Prix-Wochenendes auf den 14. Platz und war damit etwas schneller als Teamkollege Heidfeld (16.). Ganz hinten landeten die Minardis, die nur neun (Verstappen) beziehungsweise 14 (Wilson) Runden absolvierten.