Palmer: Warum Norris/Piastri ganz anders als Hamilton/Button 2011 war
Schon 2011 waren in Kanada zwei McLaren an der exakt gleichen Stelle kollidiert wie Lando Norris und Oscar Piastri, doch für Jolyon Palmer sind die Vorfälle anders
(Motorsport-Total.com) - Als Lando Norris und Oscar Piastri am vergangenen Wochenende beim Formel-1-Rennen in Kanada miteinander kollidierten, fühlten sich viele Fans sofort an eine ähnliche Szene vor 14 Jahren erinnert. Denn 2011 passierte an exakt der gleichen Stelle ein ähnlicher Vorfall - und das ausgerechnet auch zwischen zwei McLaren.

© Sutton Images
Schon 2011 kamen sich an der Stelle zwei McLarens in die Quere Zoom
Damals war es Lewis Hamilton, der mit Teamkollege Jenson Button kollidiert war und wie Lando Norris an dieser Stelle in der Mauer landete und ausschied. Button selbst konnte wie Piastri weiterfahren, musste aber zum Reifenwechsel an die Box fahren.
Es sind wirklich kuriose Parallelen, doch da hören sie für Ex-Pilot Jolyon Palmer auch schon auf: Für ihn würden die beiden Vorfälle zwar "dieselbe Geschichte" erzählen, "aber die Art und Weise, wie es dazu kam, ist entscheidend unterschiedlich", meint der Brite bei formula1.com.
Denn: Anders als Norris, der Piastri hinten ins Heck gefahren war, war Hamilton schon mit einem Teil seines Autos neben Button und hatte laut Palmer daher Anspruch darauf, von ihm Platz zu bekommen.
"Norris wollte diesen Move unbedingt erzwingen, aber der Platz war nie da und Lando war nie wirklich neben Oscar. Er fuhr ihm schlichtweg ins Heck", so das Urteil des früheren Renault-Piloten.
Button funkte damals auch "Was macht der da?", während Piastri die Kollision mit stoischer Ruhe zur Kenntnis nahm. Norris nahm die Schuld an dem Vorfall anschließend auf seine Kappe und verhinderte damit auch weitere Unruhe im Team.
"McLaren - und wahrscheinlich sogar Norris - werden froh sein, dass der Zwischenfall nicht beide Autos aus dem Rennen gerissen hat, auch wenn es Lando am Ende zwölf weitere Punkte in der Meisterschaft gekostet hat", glaubt Palmer.
"Die Tatsache, dass Oscar sogar davon profitierte (indem er Punkte in der WM auf Norris gutmachte; Anm. d. Red.) und Lando sofort die Schuld auf sich nahm, bedeutet, dass das Team vorerst wohl ohne internen Krieg davonkommen wird", sagt er.
Auch 2011 führt die Kollision nicht zu weiteren Spannungen, da sich Button entschuldigte, Hamilton bei nassen Bedingungen nicht im Rückspiegel gesehen zu haben.
Das Rennen damals gilt als eines der besten und verrücktesten der Formel-1-Geschichte. Mit mehr als vier Stunden ist es das längste Rennen aller Zeiten, auch wenn zwei Stunden davon wegen starken Regens unter roter Flagge unterbrochen waren.
Trotz der Kollision siegte am Ende Button, obwohl er noch eine weitere Kollision mit Fernando Alonsos Ferrari hatte, eine Durchfahrtsstrafe bekam, Letzter war und fünf Boxenstopps einlegte. Beim entscheidenden Manöver überholte er Sebastian Vettel in der allerletzten Runde.


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