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  • 23.12.2009 14:18

Olympiaarzt über Schumacher: "Großes Risiko"

Michael Schumacher glaubt nicht, dass sein Nacken Probleme bereiten wird, Olympiaarzt Antonius Kass ist sich da jedoch nicht so sicher

(Motorsport-Total.com/SID) - Als "grundsätzlich großes Risiko" bezeichnet Olympiaarzt Antonius Kass das bevorstehende Formel-1-Comeback von Michael Schumacher angesichts des Halswirbelbruchs vom Februar. Der Düsseldorfer Orthopäde, bei den Sommerspielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen im Einsatz gewesen, sagt: "Ich würde an seiner Stelle nicht mehr neu starten, er kann eigentlich nur verlieren."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher gilt als Vorbild in Sachen Fitness, aber hält der Nacken?

Als großes Risiko sieht der 70-fache Volleyball-Nationalspieler Kass vor allem die enormen Belastungen für die Halswirbelsäule an: "War die Wirbelpartie bei dem Bruch nur angeknackst, kann das Problem deutlich geringer sein. Aber mit Vorverletzungen in diesem Bereich ist es grundsätzlich nicht einfach."#w1#

Dass Schumacher jahrelang nicht mehr aktiv in der Formel 1 war und inzwischen 41 ist, ist für Kass und auch für seinen bayerischen Kollegen Hans-Josef Kapellmann weiter kein Problem. Der Rosenheimer Orthopäde, als Fußballer mit dem FC Bayern München dreimal Europacupsieger der Landesmeister: "'Schumi' ist fit, sein fortgeschrittenes Alter und seine jahrelange Abstinenz beeinträchtigen das Reaktionsvermögen nicht."

Der frühere Fußball-Nationalspieler sagt, ohne degenerative Veränderungen durch den Bruch könne Schumacher fahren. Und er glaubt, dass der siebenmalige Weltmeister bei Mercedes beste Voraussetzungen für das Comeback habe. Bei Ferrari habe er den Neustart vor Monaten wohl deswegen abgesagt, weil er vom aktuellen Fahrzeug nicht wirklich überzeugt gewesen sei.

Kapellmann: "Sollte es sportlich nicht so laufen mit dem Comeback, hat er mit der Krankheitsgeschichte schon seine Entschuldigung. Darauf wird er sich ganz sicher berufen, falls es schief geht."