Österreicher in Monaco: Keine guten Erinnerungen
Karl Wendlinger und Christian Klien erinnern sich zurück an spezielle Momente in Monte Carlo - Von Diamantenraub bis hin zu schweren Unfällen
(Motorsport-Total.com) - Monaco 1994. Das erste Rennen nach dem schwarzen San-Marino-Grand-Prix in Imola. Und auch in Monaco überschattete ein schwerer Unfall das Rennwochenende. Der Tiroler Karl Wendlinger krachte im Donnerstagstraining nach dem Tunnelausgang seitlich in die Leitplanken. Er lag mehrere Wochen im Koma. Kann er sich an den Unfall noch erinnern?

© xpbimages.com
Christian Klien war im Fürstentum Monaco nicht immer mit Glück gesegnet. Zoom
"Ich denke immer mal wieder daran, wie das alles gewesen ist. Ich kann mich aber an den Unfall nicht erinnern. Der Tag davor ist das letzte, was ich noch weiß - der Abend davor", so Wendlinger bei 'ServusTV'. "Dann weiß ich erst wieder, wie ich in Innsbruck in der Klinik war. Ich weiß, was passiert ist, aber ich weiß nicht wie. Ich weiß, dass es in Monaco war, aber viel mehr kommt da nicht."
Der Österreicher fuhr von 1991 bis 1995 in der Königsklasse. Nur 18 Zielankünfte von insgesamt 41 Rennteilnahmen kann der heute 45-Jährige für sich verbuchen. Sein bestes Rennergebnis - ein vierter Platz. Den konnte er dreimal in seiner Karriere einfahren - das letzte Mal zwei Wochen vor seinem Unfall beim Imola-Rennen 1994.
Christian Klien ist der bis heute letzte Österreicher, der aktiv in der Formel 1 fuhr. Klien startete von 2004 bis 2010 in der Königsklasse. Bereits in seiner ersten Saison machte der 31-Jährige eine unschöne Begegnung mit der monegassischen Streckenbegrenzung. Von Startplatz 15 ins Rennen gegangen, befand sich der Vorarlberger mitten im dicht gedrängten Mittelfeld hin zur ersten Kurve. "Ich kam um die Kurve herum und hing schon dem Heidfeld im Heck", schildert Klien sein erstes Monaco-Rennen im Jaguar gegenüber 'ServusTV'. "Ich hatte den Frontflügel unter meinen Rädern und bin in die Leitplanke gefahren."
Doch zum großen Missfallen des Fahrers kam es noch schlimmer. Auf der Nase seines Jaguar-Boliden befand sich ein Diamant, "der dann dort verloren ging. In den folgenden Jahren habe ich den Streckenposten dort nie wieder gesehen." Doch dies sollte nicht das einzige unliebsame Ereignis für Klien im Fürstentum bleiben.
2006 fuhr der Österreicher für das spätere Weltmeisterteam Red Bull. Schlimmer als das Erlebnis 2004, "war für mich die Saison 2006, als ich dort auf Podiumskurs lag und plötzlich Getriebeprobleme bekam." Dies habe sehr geschmerzt, erklärt Klien. "In Monaco auf dem Podium zu stehen, ist für jeden Fahrer einen Traum." Wendlinger und Klien blieb dieser Traum verwehrt. Von den insgesamt 15 österreichischen Rennfahrern, die jemals in einem Formel-1-Cockpit Platz genommen haben, schafften nur Gerhard Berger, Niki Lauda und Jochen Rindt dieses Kunststück.

