Nyck de Vries: Rauswurf nach elf Ricciardo-Runden beim Reifentest

Christian Horner gibt zu, von Anfang an Zweifel an Nyck de Vries gehabt zu haben, und sagt, dass es keinen Sinn hatte, bis nach dem Heimspiel in Zandvoort zu warten

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner gibt zu, dass er von Anfang an Zweifel an der Verpflichtung von Nyck de Vries für AlphaTauri hatte. Der mittlerweile gefeuerte Niederländer wurde von Motorsportkonsulent Helmut Marko für das B-Team engagiert - gegen den Willen von Horner und auch AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, der gerne Mick Schumacher gehabt hätte.

Titel-Bild zur News: Nyck de Vries (AlphaTauri)

Nyck de Vries ist laut Christian Horner nur "eine Notlösung" gewesen Zoom

Nach zehn Rennen ist das Experiment mit de Vries, der nach IndyCar-Pilot Colton Herta ohnehin maximal zweite Wahl war, wieder beendet. Zwar bescheinigt ihm Horner "ein sehr fähiger Fahrer" und zudem Formel-2- und Formel-E-Meister zu sein, trotzdem war der Brite nicht von de Vries überzeugt - auch aufgrund dessen Alter.

Denn de Vries ist kein klassischer Rookie mehr, sondern gehört mit seinen mittlerweile 28 Jahren schon zu den etwas älteren Semestern. "Ich sah einfach nicht, wie er in das Juniorenprogramm passte. Es war immer nur eine Notlösung", gibt Horner im Podcast 'F1 Nation' zu.

Am Dienstag nach Silverstone folgte dann die offizielle Entlassung des Niederländers, die laut Horner aber ein wenig schneller kam als erwartet, denn als Daniel Ricciardo als dessen Nachfolger auserkoren wurde, hatte der Australier noch nicht einmal seinen Reifentest für Pirelli richtig absolviert.

Doch weil er schon in seiner siebten Runde - laut Horner - eine Zeit gefahren haben soll, die am Grand-Prix-Wochenende zuvor für die erste Startreihe gereicht hätte, war die Entscheidung früh gefallen: "Helmut hat mit Nyck gesprochen, weil er natürlich der war, der ihn geholt hat. Ich glaube, er hat in Runde elf des Tests mit ihm gesprochen."

Ab Ungarn sitzt also Daniel Ricciardo an der Seite von Yuki Tsunoda im AlphaTauri. Damit verpasst de Vries nun auch sein Heimrennen in Zandvoort Ende August, doch bis dahin mit der Ausbootung warten wollte Red Bull nicht.

"Ich denke, das wäre sehr schwierig, denn das hätte geheißen, dass wir ihn bis nach der Sommerpause im Auto lassen müssen", sagt Horner. "Ich denke, die Situation war klar. Was hätte es für einen Sinn gehabt, zu warten? Wenn wir etwas unternehmen, dann können wir es auch gleich machen und Daniel zwölf Rennen geben, um zu sehen, was er leisten kann."