Nur noch zwei Rennen für Ricciardo: Was ist dran an den Gerüchten?

Laut eines neuseeländischen Medienberichts könnte Liam Lawson schon in Miami das Cockpit von Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls übernehmen

(Motorsport-Total.com) - Am Montag nach dem Grand Prix von Australien machte ein Gerücht die Runde durch das Internet. Der New Zealand Herald berichtet aktuell, dass Helmut Marko, Motorsportkonsulent von Red Bull, Daniel Ricciardo ein Ultimatum gestellt haben soll, und zwar: Sollten seine Leistungen bei den nächsten beiden Grands Prix in Japan und China nicht besser werden, fliegt er raus.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Helmut Marko, Jose Maria Lopez

Helmut Marko dementiert Medienberichte über ein Ultimatum an Daniel Ricciardo Zoom

Dass die Story ausgerechnet in Neuseeland veröffentlicht wurde, ist mutmaßlich kein Zufall. Denn der Herald schreibt weiter: Sollte Ricciardo sein Cockpit verlieren, dann würde Liam Lawson ab Miami für die Racing Bulls fahren - vorerst bis Saisonende. Und Lawson ist bekanntlich Neuseeländer.

"Langfristig", so der Bericht unter Berufung auf "interne" Informationen, werde Lawson sogar als "Red Bulls beste Option als Teamkollege von Weltmeister Max Verstappen angesehen, da der Vertrag des aktuellen Teamkollegen Sergio Perez am Ende der Saison 2024 ausläuft".

Eine Story, die erstmal plausibel erscheint. Ricciardo wurde zuletzt auch öffentlich von Marko kritisiert, und er wäre nicht der erste Fahrer, der mitten in der Saison aus Red Bulls B-Team rausfliegt. Letztes Opfer der knallharten Red-Bull-Schule war Nyck de Vries, der 2023 nach nur zehn Rennwochenenden ausgerechnet für Ricciardo Platz machen musste.

Marko: Story über Ultimatum ist Unsinn

Doch Marko verweist die Story aus Neuseeland auf Anfrage von Motorsport-Total.com ins Reich der Fabeln. Er betont, es gebe kein Ultimatum an Ricciardo, und mutmaßt, dass die Spekulationen dadurch ausgelöst worden sein könnten, dass Ricciardo beim bevorstehenden Grand Prix von Japan in Suzuka das erste Freitagstraining auslassen muss.

Dort wird nämlich Lokalmatador Ayumu Iwasa einen Freitagstest absolvieren, sodass die Racing Bulls zumindest in einer Session beim Japan-Grand-Prix, in der Heimat von Motorenhersteller Honda, mit zwei Japanern antreten werden. Doch Iwasas Einsatz war schon länger geplant und hat nichts damit zu tun, dass Ricciardo entlassen werden soll.

Ganz im Gegenteil: Ausgerechnet in Suzuka Yuki Tsunoda nicht fahren zu lassen, würde aus marketingtechnischer Sicht merkwürdig anmuten. Und für Iwasa ist Suzuka die große Chance, sein Talent zu beweisen. Der 22-Jährige ist seit 2021 Red-Bull-Junior, war 2022 Fünfter und 2023 Vierter in der Formel 2 und bestreitet 2024 die Super Formula in seiner Heimat Japan.

Warum Ricciardo noch mehr Zeit bekommt

Wahr ist: Ricciardo ist aktuell meilenweit davon entfernt, sich den Traum von der Rückkehr zu Red Bull Racing zu erfüllen. Das wäre nur denkbar gewesen, wenn er sich im Juniorteam klar gegen Tsunoda durchsetzt. Derzeit gelingt ihm das nicht. Und klar ist auch: Marko hat Lawson signalisiert, dass er spätestens 2025, vielleicht schon 2024 wieder Formel 1 fahren könnte.

Dass daraus jetzt im Internet ein Ultimatum gestrickt wird und Ricciardo schon nach Schanghai Geschichte sein könnte, entspricht laut Informationen von Motorsport-Total.com nicht der Wahrheit. Nur: Sollten seine Leistungen bis zur Sommerpause nicht besser werden, gilt ein Fahrertausch während der Saison nicht als ausgeschlossen.

Bei den Racing Bulls ist man überzeugt, dass Ricciardo schnell fahren kann. Immer wieder blitzt sein Speed durch, obwohl er mit dem 2024er-Auto nicht so gut zurechtkommt wie Tsunoda. Das hatten zuletzt auch die Teamchefs Laurent Mekies und Peter Bayer betont und selbstkritisch festgestellt, dass man erstmal auf Teamseite danach trachten müsse, das Auto zu verbessern.

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