Nur eine Eintagsfliege oder Wende im WM-Kampf?

Ferrari schöpft Hoffnung, Renault gibt sich aber gelassen - Kräfteverhältnis sollte sich beim Grand Prix von Frankreich wieder normalisieren

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Siegen von Fernando Alonso hintereinander meldete sich Ferrari gestern mit einem Doppeltriumph in Indianapolis eindrucksvoll zurück - auch in der Weltmeisterschaft: Michael Schumacher fehlen bei 80 noch zu vergebenden Punkten derzeit 19 Zähler auf den Spitzenreiter, doch mit dem Schwung aus dem erfolgreichen Nordamerikatrip möchte er diese möglichst rasch verringern.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher nahm wieder mal einen Schlug vom Siegerchampagner

Ob dies schon beim kommenden Grand Prix in Magny-Cours gelingen wird, stellt 'F1Total.com'-Experte Marc Surer zumindest in Frage: "Natürlich gibt dieser Sieg Ferrari und Bridgestone Aufwind, aber wir gehen jetzt nach Frankreich, wo es französische Luft für die Renault-Motoren und französischen Asphalt für die Michelin-Reifen gibt. Es wird schwer, Renault dort zu schlagen", analysierte der ehemalige Formel-1-Pilot gestern nach dem Rennen.#w1#

Michelin in Indianapolis noch von 2005 geschockt

Im Fahrerlager war man sich einig, dass Michelin mit zu konservativen Pneus nach Indianapolis angereist war, was auch erklärt, wie Ferrari im Durchschnitt der schnellsten Rennrunden seit Montréal eine stattliche Dreiviertelsekunde gutmachen und Renault damit sogar deutlich überholen konnte. Die Reifensituation sollte sich jedoch schon in zwei Wochen relativieren, denn in Indianapolis herrschten aufgrund der Ereignisse von 2005 außergewöhnliche Umstände.

Dessen ist man sich auch bei Ferrari bewusst: "Ich war überrascht von unserem Vorsprung, denn der Abstand zwischen uns und Renault war - egal in welche Richtung - in diesem Jahr noch nie so groß", erklärte Ross Brawn, der Technische Direktor der Italiener. "Natürlich war ich angenehm überrascht, aber ich denke nicht, dass das zwingend richtungsweisend für die Zukunft sein muss. Ich erwarte, dass die nächsten Rennen viel enger werden."

Briatore für Magny-Cours recht optimistisch

Auch Renault-Teamchef Flavio Briatore führte die Niederlage auf die Reifen zurück: "Sie waren schneller, das passiert", wird er von 'autosport.com' zitiert. "Mit uns war aber nichts verkehrt. Wir waren in Kanada schnell, aber seither hat sich - abgesehen eben von den Reifen - nichts geändert. Schauen wir mal, was in Magny-Cours passieren wird. Wir dachten ja sogar heute zwischendurch, dass Fisichella die Ferraris einholen würde, aber das war dann doch unmöglich."

"Wir waren in Kanada schnell, aber seither hat sich - abgesehen eben von den Reifen - nichts geändert." Flavio Briatore

Übrigens: Während momentan alles nur auf die Fahrer-WM schaut, spitzt sich der Titelkampf auch bei den Konstrukteuren langsam zu, denn der Abstand zwischen Renault und Ferrari beträgt nur noch 26 Punkte. Brawns Fazit: "Indy war ein guter Schritt für uns. Michael ist in der Meisterschaft 19 Punkte hinten, aber das sind weniger als vor zwei Rennen. Fernando muss nur einmal ausfallen, dann ist das Ding wieder lebendig", fügte er abschließend an.

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