• 26.07.2001 11:53

Nowitzki: "Wir Deutschen können stolz auf Schumi sein"

Andere Stars erlebten am Mittwoch in Mannheim hautnah, welche Euphorie ein Michael Schumacher auslöst

(Motorsport-Total.com/dpa) - Die rote Perücke auf dem Kopf des US-Stars leuchtete für die "Schumi-Mania" in Deutschland. "Ich bin ein großer Schumi-Fan. Wir Deutschen können stolz auf ihn sein", fand NBA-Basketballer Dirk Nowitzki. "So wie Boris Becker und Steffi Graf repräsentiert er Deutschland im Sport. Er hebt sich nicht ab, nur als Rennfahrer. Er ist sympathisch, er ist freundlich. Er geht auf jeden zu, er versteckt sich nicht. Er hat für jeden, wenn es möglich ist, ein freundliches Wort übrig", sagte Eishockey-Legende Erich Kühnhackl.

Titel-Bild zur News: Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki ist ein großer Fan von Ferrari-Pilot Michael Schumacher

18.000 Menschen kamen vier Tage vor dem "Großen Preis von Deutschland" am Sonntag nach Mannheim ins Carl-Diem-Stadion, um einen Formel-1-Rennfahrer auf dem grünen Rasen zu sehen, der als Hobby-Kicker eine gute Figur macht. Mehr aber auch nicht. Trotzdem wurde der 32-Jährige, der am Mittwochabend bei dem Benefizspiel zwei Tore erzielte, überschwänglich gefeiert. "Es hat viel Spaß gemacht, es war sehr lustig. Ich spüre keine Nachwirkungen mehr vom Unfall. Es hätte ruhig noch etwas länger dauern können", fand der dreimalige Formel-1-Weltmeister, der vor acht Tagen bei Testfahrten in Monza schwer verunglückt, aber unverletzt geblieben war. Seine Fans waren froh, ihr Idol ist wieder topfit.

So wie Becker und Steffi Graf den deutschen Tennis-Boom begründet haben, so hat Schumacher aus einem eher Automobilsport-feindlichen Land eine Oase für Rennsport-Anhänger gemacht. Politiker und Prominenz sonnen sich gern in Schumachers Glanz. Als der 32-Jährige vor zehn Jahren seinen ersten Grand-Prix-Lauf bestritt, war die Formel 1 im Land der Autobauer eher eine Randerscheinung. 1985 waren Stefan Bellof und Manfred Winkelhock tödlich verunglückt - der Rennsport stand im Abseits.

1994, als Schumacher erstmals Weltmeister wurde, saßen im Durchschnitt 3,74 Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten. Im Vorjahr, beim dritten Titelgewinn, waren es schon knapp zehn Millionen. In dieser Saison wurde bisher fast bei jedem Rennen die Zehn-Millionen-Schallmauer durchbrochen. Auch die privaten Kartbahnen erleben einen Boom. Und dem ADAC, einem der größten Nachwuchsförderer im Automobilsport, laufen die Kids die Bude ein.

"Er ist ein außergewöhnlicher Sportler, ein Superkerl", sagte Pop-Barde Lou Bega, der bei dem vom Fernsehsender RTL veranstalteten Benefiz-Spiel neben vielen anderen Prominenten mit am Ball war. "Ich hätte nie geglaubt, dass ein Mann eine solche Euphorie entfachen kann. Bis Mannheim", wunderte sich Kühnhackl.

Als Schumi kam, bebte das Stadion. Die Fans schwenkten ihre roten Mützen und Ferrari-Fahnen. Später schrieb ihr Idol geduldig Autogramme. "Ich habe früher immer beim Boris Becker gesagt, dieses Charisma, das musst du haben. Und er hat es. Und er ist der beste Formel-1-Pilot. Da passt alles zusammen", so Kühnhackl. "Er kann sensationell gut Auto fahren", befand Stefan Kuntz. Auch Thomas Helmer, der wie die anderen Ex-Profis die Prominenten beim Fußball spielen unterstützte, sah es ähnlich: "Das ist in erster Linie durch seine Leistung begründet." Für Toni Polster ist die Sache dagegen ganz einfach: "Das ist doch klar. Er ist ein Weltstar.