• 09.11.2005 14:49

Norbert Haug sieht Newey-Weggang gelassen

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über den Verlust von Adrian Newey und dessen Beweggründe zum Wechsel zu Red Bull Racing

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Wechsel von Star-Konstrukteur Adrian Newey von McLaren-Mercedes zu Red Bull Racing hat das Silberpfeil-Team nicht überrascht. "Das war ein Denkprozess, der sich schon nach seiner Vertragsverlängerung 2001 eingestellt hatte", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug dem 'Sport-Informations-Dienst.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug sieht das Team trotz des Newey-Weggangs gut gerüstet

Der Verlust des "Superhirns", das in den 90er Jahren die Weltmeister-Autos für Williams und später für McLaren-Mercedes entworfen hatte, trifft die Silberpfeile aber nicht allzu hart, weil hinter Newey als Technischem Direktor in den letzten Jahren einige weitere hochrangige Techniker in die Verantwortung genommen wurden. "Wir sind breiter aufgestellt, das ist unsere Philosophie in einem Teamsport. Wir sind gut gerüstet, auch über die Zeit nach 2006 hinaus", sagte Haug.#w1#

Auch auf der Motorenseite hat es bei McLaren-Mercedes Umstrukturierungen gegeben. Der Schweizer Motoren-"Guru" Mario Illien ist mit Saisonende ausgeschieden, seine Firma Ilmor inzwischen komplett von Mercedes übernommen worden.

"Jeder braucht vielleicht irgendwann einmal eine neue Herausforderung." Norbert Haug

Die Konstruktion des neuen Autos für 2006 ist schon weit fortgeschritten, noch mit Beteiligung von Newey. Persönlich kann Haug die Entscheidung des Briten nachvollziehen. "Die Formel 1 ist ein aufreibendes Geschäft. Die Menschen müssen sehr kämpfen. Jeder braucht da vielleicht irgendwann einmal eine neue Herausforderung", sagte der Schwabe. Bei Red Bull stehe Newey absolut im Mittelpunkt und könne seinen Traum verwirklichen, noch einmal bei einem kleineren Team etwas Neues aufzubauen.

"Wir hätten zu unseren Vorstellungen gerne mit Adrian weitergemacht", sagte Haug. Newey, der 2001 schon einmal beim Red-Bull-Vorgänger Jaguar einen Vertrag unterschrieben, dann aber doch bei den Silberpfeilen geblieben war, dürfte im Rennstall des Energiedrink-Milliardärs Dietrich Mateschitz auch finanziell einen guten Schnitt gemacht haben. "Ich freue mich auf gute Wettkämpfe mit ihm. Wir werden danach auch weiter gemeinsam unseren Spaß haben", meinte der Mercedes-Sportchef.