• 09.11.2005 13:33

  • von Fabian Hust

Winkelhock fiebert seinem Formel-1-Test entgegen

Am 10. Dezember darf das deutsche Nachwuchstalent für MidlandF1 testen und will sich für einen Platz als Stammtestfahrer empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Markus Winkelhock fiebert derzeit dem 10. Dezember entgegen. Dann darf der 25-Jährige zwei Jahrzehnte nach dem Tod seines Vaters Manfred in Jerez einen Tag das Formel-1-Auto von MidlandF1 bewegen. Möglich wurde der Test nicht zuletzt dank seiner starken Vorstellung in der World Series Formula Renault, in der er in diesem Jahr Dritter wurde.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock will sich für einen Platz als MidlandF1-Testfahrer bewerben

"Es ist ein großartiges Gefühl", so Winkelhock. "Als mich mein Manager anrief, um mir zu sagen, dass der Test bestätigt ist, konnte ich es nicht glauben! Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass ich mich 20 Jahre nach meinem Vater hinter das Lenkrad eines Formel-1-Autos setzen werde..."#w1#

Das Engagement in der diesjährigen World Series Formula Renault sei bewusst gewählt gewesen und habe "viel" Einfluss auf die Testzusage gehabt: "Nach der DTM bin ich dort mit einem Ziel hingegangen - in die Formel 1 zu kommen. Ich bin davon überzeugt, dass die Serie eine der besten Sprungbretter in die Formel 1 ist."

Es gab neben Manager Volker Zeh noch zwei weitere Helfer im Hintergrund: "Mein früherer Teammanager bei Draco, Manfredi Ravetto, ist zu MidlandF1 gewechselt, so ist der Kontakt zum Team zustande gekommen. Ich habe Colin Kolles (Teamchef von MidlandF1; Anm. d. Red.) auch getroffen, als ich begann, in der Formel Renault Rennen zu fahren."

"Natürlich ist meine Karriere bei meiner Mutter immer noch mit Angst verbunden." Markus Winkelhock

Auch seine Mutter sei "sehr froh", dass Winkelhock junior nun ebenfalls im Formel-1-Boliden Platz nehmen kann: "Aber natürlich ist meine Karriere bei ihr immer noch mit Angst verbunden. Mein Vater ist bei einem Rennen ums Leben gekommen und sie weiß, dass es mein Ziel ist, in die Formel 1 zu kommen. Sie akzeptiert aber die Herausforderung und alle damit verbundenen Konsequenzen."

Vater Manfred war 1985 bei einem Rennen auf dem kanadischen 'Mosport Circuit' in einem Porsche-Sportwagen ums Leben gekommen. Winkelhock senior fuhr von 1982 bis 1985 in der Formel 1 für die Teams ATS, Braham und Renault.

Manfred Winkelhock  im BMW 320 der DRM 1977

Markus' Vater Manfred Winkelhock im BMW 320 der DRM 1977 Zoom

"Mein Ziel ist es, diesen Test zu fahren und zu zeigen, dass ich einen Platz im Team als offizieller Testfahrer verdient habe", so Winkelhock weiter, der aber weiß, dass es mehr braucht als nur gute Testzeiten. "Sie brauchen Geld und mit Sicherheit benötigen sie für 2006 Bezahlfahrer. Für diesen Test zahle ich nicht, da sie mich eingeladen haben, ich muss mich aus diesem Grund bei ihnen bedanken und so gut wie möglich arbeiten."

Um sich auf den Test vorzubereiten, wird der Rennfahrer vor allem seine Nackenmuskulatur trainieren: "Ich werde am 16. November die Fabrik des Teams in Silverstone besuchen, um mir den Sitz anpassen zu lassen und um mit den Ingenieuren zu sprechen. Zwei Tage vor dem Test möchte ich nach Jerez gehen, sodass ich um die Strecke laufen kann, da ich dort noch nie gefahren bin."