• 26.03.2008 07:58

  • von Britta Weddige

Nielsen: "Sind nicht hier, um Achter zu werden"

Renault-Teammanager Steve Nielsen räumt ein: Schneller ist Renault im Augenblick nicht - Lob für Rookie Nelson Piquet Jr.

(Motorsport-Total.com) - Auch nach dem Rennen in Malaysia ist die Stimmung bei Renault nicht gerade ausgelassen. Immerhin konnte Doppelweltmeister Fernando Alonso mit Rang acht einen Punkt holen und Nelson Piquet Jr. kam als Elfter zumindest ins Ziel. Die große Euphorie löst das bei Renault allerdings nicht aus. "Das war nicht das Ergebnis, dass wir uns gewünscht hatten, aber wir müssen realistisch sein, was unsere Pace angeht", bilanzierte Teammanager Steve Nielsen im Teampodcast.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso Nelson Piquet Jr.

Renault ist mit den bisher gezeigten Leistungen nicht zufrieden

Zwar versucht auch Nielsen das Positive zu sehen: "Es war schön, dass Nelson diesmal, anders als in Melbourne, ins Ziel gekommen ist. Und es ist auch gut zu sehen, dass unsere Autos zuverlässig sind." Aber Renault sei definitiv nicht da gelandet, wo man eigentlich hin will. "Wir sind nicht hier, um Achter zu werden. Unser Unternehmen betreibt nicht Rennsport, um Achter zu werden", so der Teammanager. "Aber dort stehen wir im Moment. Wir müssen es künftig besser machen. Es ist ein langer, harter Weg. Aber wir haben einen Punkt holen können. Es ist ein bisschen wie im vergangenen Jahr. Wir müssen die Punkte holen, die wir holen können und darauf dann aufbauen."#w1#

Podium in weiter Ferne

Alonso war nach der Strafe für die beiden McLaren-Piloten vorgerückt auf Rang sieben der Startaufstellung. Renault hatte gehofft, dass der Spanier es vor den beiden Red Bull in die erste Kurve schaffen würde, doch das war nicht der Fall. "Von da an haben wir versucht, an den Leuten vor uns dran zu bleiben", erklärte Nielsen. "Platz acht war das Maximum. Wenn es ihm gelungen wäre, vor den Red Bull in die erste Kurve zu gehen, wäre das Rennen für uns vielleicht anders verlaufen. Dann hätte Fernando vielleicht an Nick Heidfeld dran bleiben und Platz sieben oder so holen können. Aber wir werden es so oder so nicht aufs Podium schaffen. Leider ist das Auto im Moment nicht besser."

"Uns fehlt eine Sekunde nach vorn." Steve Nielsen

Alonsos Achter Platz in Malaysia sei demnach auch repräsentativer als sein vierter Platz in Australien, fuhr Nielsen fort: "In Melbourne wurden wir dank der Ferrari-Ausfälle Vierter, wären die Ferrari im Rennen geblieben, wäre es Platz sechs gewesen. Aber die anderen sind ja auch clever und haben nicht jedes Wochenende Probleme. An diesem Wochenende hatten sie keine Probleme und wir wurden Achter."

Starke Leistung von Piquet Jr.

Für einen Lichtblick sorgt Rookie Piquet. Der habe sich an den ersten beiden Rennwochenenden gut in den Alttag des Rennfahrers eingelebt, so Nielsen: "Er ist recht stark. Er hat sich gut an die Abläufe im Rennen gewöhnt, seine Boxenstopps sind gut. Sein Rennen war viel besser als das in Melbourne und ich bin sicher, dass es in Bahrain noch besser laufen wird."

Auch der Koordinator des Rennteams, Geoff Simmonds, hat sich darüber gefreut, dass Piquet auf Alonso nicht viel gefehlt hat: "Er hat in Fernando eine Messlatte. Je näher er an Fernando dran ist, umso besser ist das für sein Selbstbewusstsein. Beide haben das gleiche Material zur Verfügung, es gibt keinen Unterschied. Deshalb ist es immer gut, wenn er Fernando herausfordern kann."

Jetzt gilt es für Renault, weiter Schritt um Schritt nach vorn zu machen. Das Mittelfeld, durch das sich die Weltmeister von 2005 und 2006 derzeit kämpfen müssen, liegt dicht beieinander. Das kann auch eine Chance sein. Denn es fehlt zum Beispiel nicht viel, um in der Qualifikation besser dazu stehen. Das Ziel, mit beiden Autos in die dritte Qualifikation zu kommen, ist zumindest in Reichweite. "Es ist nicht schwierig, wenn das Auto schnell genug ist. Es wird schwierig, wenn es nicht schnell genug ist", philosophierte Nielsen. "Uns fehlt eine Sekunde nach vorn. Aber wir haben an diesem Wochenende gesehen, dass wir es locker ins Q3 schaffen würden, wenn wir zwei oder drei Zehntel finden würden. Darauf konzentrieren wir uns."

Folgen Sie uns!