• 13.05.2004 15:56

  • von Fabian Hust

Niederlage in Barcelona war "gesund" für BAR-Honda

Insgeheim hatte man bei BAR in Barcelona auf den Sieg gehofft, doch auch der Niederlage kann man etwas Positives abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Kein Fahrer war bei den Testfahrten in Barcelona schneller gewesen als die BAR-Honda-Piloten Takuma Sato und Jenson Button. Für viele Experten war Button nach seinen zwei dritten Plätzen in Malaysia und Bahrain und seinem zweiten Rang in Imola der Favorit auf den Sieg auf der Lieblingsteststrecke der Teams, auf der Ferrari wesentlich weniger getestet hatte als das Team von David Richards. Doch es kam anders.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (BAR-Honda 006)

Ein magerer Punkt war eine Enttäuschung für "Punktehamster" Jenson Button

Takuma Sato musste sich mit 0,787 Sekunden Rückstand im Qualifying als Dritter anstellen. Ob Jenson Button ohne seinen Fahrfehler in der Lage gewesen wäre, auf die Pole Position zu fahren, darf ernsthaft bezweifelt werden. Die verpatzte Runde warf den Briten auf den 14. Rang zurück. Im Rennen fiel Sato auf den fünften Rang zurück, Button arbeitete sich bis auf Rang acht nach vorn.#w1#

Dass der BAR-Honda in Barcelona schnell war, zeigt ein Blick auf die Liste der schnellsten Rennrunden. Jenson Button fehlten gerade einmal 28 Tausendstelsekunden auf Michael Schumacher, Takuma Sato 0,228 Sekunden. "Es ist vielleicht nicht ganz das, was wir uns erwartet haben", urteilte Teamchef David Richards nach dem Rennen.

"Wenn man bedenkt, von wo aus ich gestartet bin, muss ich glücklich sein, mit einem Punkt davongekommen zu sein", so Jenson Button über seinen achten Rang. "Ich freue mich jetzt aber wirklich auf Monaco. Unser Paket sollte dort gut funktionieren und ich hoffe, dass wir das in ein gutes Resultat umsetzen können." Dass das Auto schnell ist, hat auch das vergangene Wochenende gezeigt, aber die alte Schwäche bleibt bestehen - dem Auto fehlt es an Konstanz, wie Takuma Sato unterstreicht: "Jenson und ich hatten mit der Konstanz nach jedem Boxenstopp wirklich Probleme."

Honda-Chefingenieur Shuhei Nakamoto war ebenfalls "enttäuscht über die Leistung an diesem Wochenende. Wir dürfen aber nicht vergessen, wie weit wir dieses Jahr schon gekommen sind. Beide Autos haben gepunktet und wir verlassen Spanien auf Platz drei in der Konstrukteurs-WM." Obwohl der BAR auch auf den Geraden dank der Honda-Power schnell war, konnte Button nicht überholen: "Jenson hat es schwierig gefunden, trotz seines schnellen Autos die Konkurrenten vor ihm zu überholen", erklärt Technikdirektor Geoffrey Willis.

Für den Briten steht fest, dass man dem Rennen in Barcelona auch etwas Positives auf dem Weg zum ersten Sieg des Teams abgewinnen kann: "Es war ein wenig frustrierend, wir dachten, dass wir viel schneller wären", so Willis gegenüber 'Autosport'. "Dinge wie diese sind ziemlich gesund." Man werde das Ergebnis akzeptieren, darüber nachdenken und daraus lernen. "Sehen wir es doch einmal so: Wir haben beide Autos in den Punkten und dennoch enttäuscht zu sein ist ein gutes Zeichen..."