• 15.07.2004 16:11

  • von Fabian Hust

Nick Heidfeld und BMW-Williams

Eddie Jordan zeigt sich in Bezug auf einen möglichen BMW-Williams-Test für Nick Heidfeld weiterhin hartnäckig

(Motorsport-Total.com) - Nach Prost, Sauber und Jordan hätte Nick Heidfeld den Aufstieg zu BMW-Williams schaffen können - noch in dieser Saison. Auf der Suche nach zwei neuen Fahrern ist der Mönchengladbacher für die kommende Saison im Team von Frank Williams ein Thema. Der Jordan-Pilot ist aber auch deshalb interessant, weil er das Potenzial hätte, Ralf Schumacher diese Saison kurzfristig zu vertreten und BMW-Williams vor dem Abrutschen in der Konstrukteursweltmeisterschaft zu retten. Ganz offensichtlich hat Williams zuvor versucht, Mark Webber vorzeitig von Jaguar loszueisen, was nicht geglückt ist.

Titel-Bild zur News: Teamchef Eddie Jordan

Wenn Heidfeld geht möchte Jordan die Kasse klingeln hören

Ausgerechnet Eddie Jordan war es, der öffentlich seinen Fahrer Nick Heidfeld Kollege Frank Williams anpries und noch in Silverstone meinte, er werde seinem Angestellten nicht im Weg stehen, wenn ein Top-Team ruft - nun blockiert der 56-Jährige ganz offensichtlich einen ersten Test. Der clevere Ire hat durch seine Kommentare den Marktwert des 27-Jährigen nach oben getrieben, und jetzt, wo sein Pilot gefragt wird, versucht er, finanziell Profit daraus zu ziehen. Diese Woche hätte Williams gerne Nick Heidfeld testen lassen, doch Teamchef Frank Williams ist das Angebot zu teuer.#w1#

Im Lager von Nick Heidfeld gibt man sich im Moment skeptisch, es sieht nicht danach aus, als würde "Quick Nick" diese Woche noch seine Chance bei BMW-Williams erhalten können. "Es gibt keine Neuigkeiten", heißt es. Dennoch hat man ganz offensichtlich noch nicht aufgegeben und hofft, dass sich nun eben zu einem späteren Zeitpunkt eine Chance ergeben wird. Eddie Jordan jedenfalls hätte wohl leichtes Spiel, um Nick Heidfeld zu ersetzen. Er könnte Testfahrer Timo Glock in das Auto setzen, der ja bereits in Kanada erfolgreich Giorgio Pantano vertrat und bei seinem Debüt zwei WM-Punkte einfuhr. Auch finanziell dürfte sich dieser Fahrertausch durchaus lohnen.

Seit Montagmorgen verhandelt Williams mit Jordan, die Masche ist Williams keinesfalls unbekannt. Als Ralf Schumacher 1999 zu Williams wechselte, wurde für das Williams-Team ebenfalls eine Ablösesumme fällig. Dieses Vorgehen ist bei kleinen Formel-1-Teams üblich. Sie geben Fahrern eine Chance, sich für ein konkurrenzfähiges Cockpit zu empfehlen und lassen sich diese Chance gut bezahlen. Beispiel Kimi Räikkönen: Peter Sauber nahm das Risiko auf sich, den damals unbekannten Finnen zu verpflichten. Dieses Risiko ließ er sich schon ein Jahr später von McLaren-Mercedes fürstlich belohnen. Ron Dennis hätte den "Nobody" niemals sofort in sein Auto gesetzt.

Frank Williams befindet sich nun in der Zwickmühle. Sollte Nick Heidfeld zu einem späteren Zeitpunkt doch noch frei werden, müsste er Marc Gené in Hockenheim nochmals fahren lassen. Doch eigentlich soll in Deutschland nach den schwachen Vorstellungen des Spaniers die zweite Hoffnung des Teams, Antonio Pizzonia, zum Einsatz kommen. Das Problem: Beliebig viele Fahrer dürfen laut Reglement nicht innerhalb einer Saison gewechselt werden. Im Extremfall könnte das Team Ralf Schumacher bei dessen möglicher Rückkehr in dieser Saison nicht mehr einsetzen.