• 14.10.2001 17:11

  • von Fabian Hust

Newssplitter - weitere News des Tages kurz und bündig

Weitere aktuelle Nachrichten aus der Welt der Formel 1, kurz und bündig für Sie zusammengefasst

(Motorsport-Total.com) - Berger: Montoya fordert Michael Schumacher 2002 heraus
BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger blickt optimistisch in die Zukunft. Juan-Pablo Montoya hat in diesem Jahr bewiesen, dass er das Potenzial hat, Michael Schumacher mit einem guten Auto in die Schranken zu verweisen und damit genau das umsetzen könnte,, was sich Teamchef Frank Williams von der Verpflichtung des Kolumbianers erwartet hatte. "Juan-Pablo hat heute einmal mehr mit einem fast fehlerfreien Rennen bewiesen, dass er Michael 2002 ein paar Probleme bereiten könnte", so der Österreicher.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger hat allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen

Berufungstermin für Jordan übernächste Woche?
Der Motorsportweltverband FIA hat noch nicht bekannt gegeben, wann über die Disqualifikation von Jarno Trulli in Indianapolis verhandelt werden wird. In Suzuka soll jedoch der 25. und 26. Oktober als Datum durchgesickert sein. Dass der Italiener seinen wegen einer zu sehr abgehobelten Unterbodenplatte aberkannten vierten Platz zurückerhalten wird gilt als sehr unwahrscheinlich. Am WM-Endstand wird die Entscheidung sowieso nichts mehr verändern, das Sauber-Team auf dem vierten Platz wird man nicht verdrängen können.

Wieder Ärger mit Reifenabnutzung
Dass viele Michelin-Teams in Suzuka mit beinahe abgehobelten Vorderreifen fuhren, weil diese einfach schneller sind, sorgte bei Bridgestone wieder für Unmut. Vor dem Start des Rennens gab es das Gerücht, dass die Japaner ihre Kundenteams bitten wollen, bei zweifelhaften Abnutzungserscheinungen an den Reifen der Konkurrenzteams Protest einzulegen. Die Reifenhersteller selbst dürfen laut Reglement keinen Protest einlegen. Michelin hobelte teilweise von Hand die Reifen ab, um einen konstanteren Grip im Rennen zu garantieren. Die FIA hatte jüngst erklärt, dass dies legal sei, solange man die Behandlung von Hand durchführt und nicht maschinell.

Bridgestones besondere Beziehung zu Ferrari
Auf der jährlichen großen Pressekonferenz von Bridgestone in Tokio waren in dieser Woche nur Vertreter von Ferrari anwesend, nicht jedoch von McLaren-Mercedes, was den Glauben einiger Experten bekräftigte, dass das Team 2002 auf Michelin wechseln könnte oder man sich in diesem Jahr gegenüber Ferrari nachteilig behandelt fühlte. Bridgestone-Präsident Watanabe sprach auf der Pressekonferenz jedenfalls von einer "besonderen Beziehung zu Ferrari"...

Surer: "Einfaches Rennen für Michael Schumacher"
Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer lobte Michael Schumacher, glaubt aber, dass es der Champion in der Saison 2002 schwieriger haben wird: "Es war heute ein einfaches Rennen für Michael Schumacher, er hat es ganz klar kontrolliert. Während des Rennens sah es so aus, als ob er zeitweise ein Problem mit den Bremsen und den Reifen hatte. Er hat sich aber wieder gefangen und hatte alles unter Kontrolle. Vorausblickend muss man sagen, dass bei der Konkurrenz nicht mehr viel fehlt um auf Ferrari aufzuschließen. Der härteste Gegner in der nächsten Saison wird wohl BMW-Williams mit beiden Fahrern werden. Michael wird es also nächstes Jahr bestimmt nicht einfach haben. Die wichtigste Erkenntnis aus den vergangenen 17 Grand-Prix-Rennen ist sicher, dass aus dem Zweikampf McLaren-Mercedes gegen Ferrari ein Dreikampf geworden ist, indem BMW-Williams ganz kräftig mitmischt", so der Schweizer in 'Premiere World'.

Schumacher: Reifen waren das Erfolgsgeheimnis
Mit sagenhaften 3.6 Sekunden Vorsprung kam Michael Schumacher aus der ersten Runde vor Juan-Pablo Montoya zurück, was dieser auf die Reifen zurückführte. Danach stabilisierten sich die Rundenzeiten, vorher fragte sich Schumacher, ob Williams nicht "vielleicht auf einem Stopp" unterwegs war. Wie schon oft gesehen waren die Bridgestone-Reifen zu Beginn deutlich besser, bevor sich die Michelin-Pneus über die Distanz der Performance des japanischen Gummis annäherten.

Montoya: Michelin muss Reifen verbessern
Juan-Pablo Montoya hat Michelin aufgefordert, genau das Problem der ersten Runden mit neuen Pneus anzugehen: "Im Winter müssen wir hart an den Reifen arbeiten, denn wenn sie neu sind, sind sie nicht schnell genug. Wir müssen sie immer lange anfahren. Gestern habe ich den ganzen Tag nichts anderes getan und das war nicht optimal. Das Auto war gut, aber wegen der Reifen haben wir viel Zeit verloren. Am Anfang war ich einfach chancenlos."

Schumacher wird Jean Alesi vermissen
Michael Schumacher war überrascht, als er von Jean Alesi hörte, dass er zurücktreten wird und wird den Franco-Sizilianer vermissen: "Die meisten von uns sind natürlich sehr traurig. Er ist ein großartiger Rennfahrer, er ist ein Freund von mir und es wird deshalb besonders traurig sein, dass er zurücktritt, weil ich denke, dass er den Speed hat. Wenn man sich so in der Formel 1 umschaut, dann hätten vielleicht andere Leute früher als er zurücktreten sollen. Aber so ist es nun einmal. Auf der anderen Seite würde ich sagen, dass man ja nie weiß. Der Winter ist lange und bei Jean... Wir werden herausfinden, was im nächsten Jahr passiert..."

Schumacher: Konnte für Rubens nichts machen
Wie befürchtet hat es Rubens Barrichello in Suzuka nicht geschafft, sich den Vizetitel zu sichern. Auch Michael Schumacher konnte dem Brasilianer keine Schützenhilfe geben: "Ich konnte Rubens auf Grund der Situation, in der er sich befand, nicht helfen. Zunächst einmal sah der Plan vor, dass er an den beiden Williams vorbeikommt und dann hätte ich ihn natürlich vorbeigelassen, damit er sein Rennen fahren kann. Das war der Plan. Da er nicht an den Williams vorbei kam, gab es für mich keine andere Möglichkeit, als mein eigenes Rennen zu fahren und ihm die Position später im Rennen zu überlassen, sollte sich noch etwas ergeben."

Coulthard über Häkkinens Geschenk überrascht
In der Pressekonferenz wusste David Coulthard scheinbar noch nicht, dass ihn Mika Häkkinen absichtlich passieren ließ, um ihm den dritten Platz zu schenken: "Vielleicht steckte er im fünften Gang fest", mutmaßte der Schotte zu diesem Zeitpunkt noch. "Sollte es jedoch so gewesen sein, dass er mir einen Podiumsplatz geben wollte, so bedanke ich mich natürlich bei ihm. Ich denke, dass er damit einfach nur verhindern wollte, Interviews geben zu müssen. Er hatte davon dieses Wochenende schon eine Menge gegeben..."

Montoya von Barrichellos Manöver überrascht
Als Rubens Barrichello vor der Schikane plötzlich neben Juan-Pablo Montoya auftauchte, da war der Kolumbianer überrascht, was auch wenig verblüffend ist, fuhr Barrichello doch mit zwei Rädern im Gras: "Rubens war auf neuen Reifen, ich auf alten und in den ersten Runden macht dies einen großen Unterschied aus. Ich war wirklich überrascht, weil ich ihm doch beim Anbremsen die Türe ziemlich zugemacht hatte und ich ihn plötzlich hineinrutschen sah. Ich sagte 'lass ihm besser genügend Raum' und als ich aus der Kurve raus kam hatte ich mehr Speed als er und konnte ihn wieder überholen."

Monaco ohne Donnerstagstraining?
In diesem Jahr soll es am Freitag keinen traditionellen Formel-1-freien Tag mehr geben. Das würde bedeuten, dass das Freie Training nicht wie üblich am Donnerstag, sondern am Freitag stattfinden könnte. Der Automobilclub von Monaco hat der Änderung zugestimmt, die notwendig war, um den 14-Tage-Rhythmus aufrechterhalten zu können. Unklar ist, was die Tourismusbranche zu dem neuen Modus sagt, verliert man doch einen vollen Tag an Tourismuseinnahmen.

BMW-Williams-Piloten rechnen nicht mit Designer-Weggang
Von allen Seiten wurden Berichte hartnäckig dementiert, wonach das Jaguar-Team die beiden Williams-Designer Gavin Fisher und Geoff Willis verpflichten möchte. Auch Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya meinten am Wochenende, sie währen "sehr überrascht", sollten die beiden das Team verlassen. Die beiden Piloten sind der Meinung, dass sich beide im Team sehr wohl fühlen.

Villeneuves Verlobte musste zu Hause bleiben
Nach der enttäuschenden Vorstellung von Jacques Villeneuve in Indianapolis musste der Kanadier auf Anordnung seines Teams seine Verlobte zu Hause lassen. In Indy war der Kanadier während dem Qualifying aus dem Auto gestiegen, um die 19-jährige bildhübsche Ballerina kurz zu "knuddeln". Normalerweise bleibt der Kanadier bekanntlich stur im Auto sitzen...

Sauber: Massa ist ein größeres Risiko als Räikkönen
Teamchef Peter Sauber hat zugegeben, dass er mit Felipe Massa wieder einmal hoch pokert, wie schon bei Kimi Räikkönen in diesem Jahr. "Er ist ein kalkuliertes Risiko. Aber vielleicht ist das zweite Mal das Risiko größer", so der Schweizer. Gleichzeitig dementierte Sauber Berichte, wonach Massa bereits über einen Vorvertrag mit Ferrari verfüge.

Dennis: "Premier-1-Serie hat keine Chance"
McLaren-Teamchef Ron Dennis glaubt nicht, dass die Premier-1-Serie, in der Einheitsautos unter den Farben europäischer Fußballclubs an den Start gehen, erfolgreich sein wird: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Haufen von Dallara-Chassis mit Judd-Zehnzylindern mehr Aufmerksamkeit als die Formel 3000 erregen oder Fahrer großen Kalibers anziehen soll. Um ehrlich zu sein interessiert mich die Serie überhaupt nicht. Ich gehe davon aus, dass sie scheitern wird und sehe keinen Grund, warum sie das nicht tun sollte."

Prost immer noch mit Geldsorgen
Die Verhandlungen mit einem Investor sind ins Stocken geraten, wegen anhaltender Sponsoren-Gespräche ist Alain Prost an diesem Wochenende nicht einmal nach Suzuka gereist. Schon machen die Gerüchte die Runde, dass Prost aus Geldmangel im kommenden Jahr nicht wie Sauber auf den 2001er-Ferrari-Motor setzen kann, sondern das gleiche Aggregat wie in diesem Jahr, also den Motor der Saison 2000, setzen muss. So lange die finanzielle Situation ungeklärt ist, wird Heinz-Harald Frentzen bei den Blauen nicht unterschreiben.