• 14.10.2001 16:33

Michelin: Erfolgreiches Ende einer starken Saison

Der französische Reifenhersteller Michelin hat ein positives Fazit der Comebacksaison gezogen

(Motorsport-Total.com) - Mit dem zweiten Rang von Juan-Pablo Montoya beendete Reifenspezialist Michelin in Japan seine überaus erfolgreiche Debütsaison in der Formel 1. Mit vier Siegen und vier Pole Positions konnte die französische Marke - die bereits während ihrer ersten Ära im Grand-Prix-Sport von 1979 bis 1984 vier Fahrer- und zwei Konstrukteurstitel gewann - alle Erwartungen weit übertreffen. Während sich in Suzuka der kolumbianische Pilot des BMW- Williams-Teams lediglich dem neuen und alten Weltmeister Michael Schumacher geschlagen geben musste, sicherte sich sein Teamkollege Ralf Schumacher - der von einer Stop-and-Go-Strafe weit zurückgeworfen wurde - mit Rang sechs den letzten WM-Punkt. Auf Platz sieben unterstrich der Brite Jenson Button die aufwärts gerichtete Formkurve des Teams Benetton, das im fernen Asien zum letzten Mal unter dieser Bezeichnung an den Start ging: Die Equipe tritt ab der kommenden Saison unter dem Namen des neuen Eigentümers Renault an.

Titel-Bild zur News: Michelin

Michelin kann mit der ersten Formel-1-Saison sehr zufrieden sein

Es war ein spannendes Rennen und damit ein würdiges Finale einer aufregenden Saison: Mit dem Großen Preis von Japan beendete auch Michelin sein erstes Lehrjahr in der Formel 1. Die Erfolgsbilanz des französischen Reifenherstellers kann sich dabei sehen lassen: Bereits den vierten Grand Prix des Jahres entschieden die Michelin-Partner Ralf Schumacher und das BMW-Williams-Team für sich. Drei weitere Siege in Kanada, Hockenheim und Monza - letzterer für Juan Pablo Montoya - sollten folgen. Die Pole Position des Trainingsschnellsten im Qualifying belegten Michelin-Piloten im Laufe der vergangenen Saison ebenfalls vier Mal: Ralf Schumacher in Magny-Cours, Juan-Pablo Montoya in Hockenheim, Spa-Francorchamps und Monza.

Der Japan-Grand-Prix indes stand ganz im Zeichen des erfolgreichen Titelverteidigers, der sich während des Qualifyings mit einer Fabelzeit im ersten Sektor souverän die vorderste Startposition gesichert hatte. Neben und hinter ihm parkten mit-Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher bereits zwei Michelin-Partner, während die beiden Benetton-Renault-Piloten Giancarlo Fisichella und Jenson Button als sechst- beziehungsweise neuntschnellste des Abschlusstrainings für die Überraschung des Tages sorgten. "Mit diesem Qualifying-Ergebnis können wir ganz zufrieden sein", resümierte Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier. "Auch wenn wir natürlich gerne auf der Pole Position gestanden hätten. Aber diese Enttäuschung ist ein gutes Zeichen: Sie zeigt, dass wir uns bereits daran gewöhnt haben, um Trainingsbestzeiten und Siege zu kämpfen. In unserem ersten Jahr wieder in der Formel 1 keine schlechte Ausgangsposition." Juan-Pablo Montoya: "In der ersten Startreihe zu stehen, ist nicht so schlecht für einen, der hier das erste Mal fährt."

Gleich beim Start setzte sich Michael Schumacher in einem harten Duell gegen die beiden Piloten des BMW-Williams-Teams durch und übernahm die Führung. Während Montoya im Laufe des Rennens erster Verfolger des Deutschen blieb und auch die schnellste Rennrunde drehte, fiel sein Teamkollege Ralf Schumacher durch eine Zeitstrafe zurück, die er für wiederholtes Abkürzen in der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden erhielt. Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella lag bereits auf dem fünften Rang, als er nach einem Dreher wertvolle Plätze verlor. Später behauptete der Römer direkt vor Jenson Button den siebten Rang, ehe er wegen eines technischen Defekts sein Auto an der Box abstellen musste. Heinz-Harald Frentzen verlor nach einer Kollision mit Pedro de la Rosa den Frontflügel seines Prost-Acer, kämpfte sich jedoch wieder bis auf den zwölften Rang vor und legte dabei die siebtschnellste Rennrunde vor. Die beiden Jaguar-Piloten Eddie Irvine und Pedro de la Rosa parkten ihre Fahrzeuge mit technischen Problemen in der Box.

"Alles in allem waren wir heute schneller, als wir es zuvor erwartet haben", bilanzierte Dupasquier nach dem Rennen. "Alle unsere Partner lieferten eine starke Vorstellung ab, und unsere Pneus waren nach ihrem Einsatz in einem guten Zustand." Patrick Head, der Technische Direktor des BMW-Williams-Team, bestätigte: "Die Qualität der Reifen war sehr erfreulich. Die Techniker von Michelin und unsere Ingenieure haben sehr gut miteinander gearbeitet und das Beste aus den Pneus herausgeholt." Juan-Pablo Montoya: "Ich freue mich über das Ergebnis. Gegen den neuen Ferrari von Michael hatten wir keine reelle Chance."

In der so eben zuende gegangenen Saison 2001 eroberten die Michelin-Partner BMW-Williams, Jaguar, Benetton, Prost und Minardi insgesamt 103 WM-Punkte für die französische Reifenmarke.