Neweys neue Begeisterung für die Formel 1
Die Erfolge von Red Bull und die Reglementsänderungen für 2010 sorgen dafür, dass Designguru Adrian Newey wieder Spaß an seinem Job hat
(Motorsport-Total.com) - Es gab Jahre, da hat sich Adrian Newey gefragt, ob die Formel 1 noch der richtige Platz für ihn ist. Denn aufgrund des lange Zeit stabilen Reglements musste sich der Designguru damit begnügen, an seinen Boliden nachzubessern. Raum für kreative Neuentwicklungen gab es kaum.

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Adrian Newey macht die Arbeit in der Formel 1 wieder mehr Spaß
Doch das hat sich geändert: Schon beim Entwurf der 2009er-Boliden durften die Designer dank der umfassenden Reglementsänderungen wieder aus dem Vollen schöpfen. Und für 2010 wird noch einmal einiges neu. Diese Tatsache und der Erfolg, mit dem Red Bull RB5 ein Auto gebaut zu haben, das mit um den Titel fahren konnte, haben Newey den Spaß an seinem Job zurückgebracht.#w1#
"Die Fortschritte, die das Team gemacht hat, begeistern mich", bestätigt Newey gegenüber 'Autosport'. "Es war großartig, zu beobachten, wie das Team im vergangenen Jahr gewachsen ist. Und die Zuversicht und das Lächeln in den Gesichtern zu sehen." Jetzt freut er sich über die Herausforderung, Red Bull für 2010 wieder ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen: "Ich liebe Reglementsänderungen. Man muss eine neue Basis finden. Nächstes Jahr haben wir ein paar Reglementsänderungen."

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Siegerauto: Sebastian Vettel konnte im RB5 um den Titel kämpfen Zoom
In solchen Umbruchjahren ist es besonders wichtig, als Designer die eine oder andere besondere Idee zu haben, die einen schneller macht als die Konkurrenz. 2009 hatten andere diese Idee, nicht Newey. Unter anderem der spätere Weltmeister Brawn GP trat mit dem Doppeldiffusor an und es dauerte, bis der Diffusor für legal erklärt wurde und Red Bull nachgezogen hat. In dieser ersten Saisonphase könnte Red Bull den Titelkampf gegen Brawn schon verloren haben.
Natürlich könne man deshalb frustriert sein, räumt Newey ein, aber: "Im Motorsport gibt es viele Wenn und Abers. Doch Tatsache ist: Wenn Sie mir vor zwölf Monaten gesagt hätten, dass wir sechs Rennen gewinnen werden und Zweiter in der Weltmeisterschaft werden, dann hätte ich Ihnen wohl den Vogel gezeigt. Wir müssen also nicht enttäuscht sein. Es war ein fantastisches Jahr." Red Bull seien am Ende einfach die Rennen ausgegangen, fügt er an. Sonst hätte man vielelicht auf Brawn noch aufgeholt.
Nun hofft Newey, dass er und Red Bull nächstes Jahr auf die erfolgreiche vergangene Saison aufbauen können. Doch er weiß, dass die Titeljagd nicht einfach wird: "McLaren und Ferrari werden nach aus ihrer Sicht durchschnittlichen Jahren sicher zurückschlagen. Brawn/Mercedes wird wieder ein harter Gegner sein und weitere Teams kommen dazu. Aber unser Team glaubt jetzt an sich selbst. Wir werden die Infrastruktur weiter entwickeln und das wird hoffentlich zu einem vernünftigen Ergebnis führen."

