Newey warnt: "Weg bis zur GP1 nicht mehr weit"

Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey wehrt sich gegen eine zunehmend vom Reglement diktierte Aerodynamik, begrüßt aber die Entwicklungen in Sachen Kosten

(Motorsport-Total.com) - Die Aerodynamik der Formel-1-Boliden wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr vereinheitlicht. Auslöser ist das Reglement, das den Designern deutlich weniger Freiheiten lässt als noch im alten Jahrtausend. Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey sieht den aktuell eingeschlagenen Weg der Königsklasse (wenig überraschend) mit Sorge.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Red Bulls Design-Guru Adrian Newey hätte gerne mehr Freiheiten auf dem Aero-Sektor Zoom

"Ich finde, wenn man die Aerodynamik der Autos mehr und mehr festschreibt, dann ist der Weg zu einer GP1-Serie nicht mehr weit - zumindest, was das Chassis betrifft. Meiner Meinung nach befinden wir uns schon jetzt in ernsthafter Gefahr, dass die Regeln einen Großteil des Autos definieren. Ich persönlich wäre für eine Lockerung der aerodynamischen Vorgaben", so Newey, der damit die bereits seit Jahren von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gepredigte Meinung teilt.

Bezüglich der Kostenregulierung sieht Newey die Königsklasse indes auf dem richtigen Weg. "Ich finde, das RRA (Resource Restriction Agreement; Anm. d. Red.) trägt einen Großteil dazu bei, dass die auf dem Gebiet der Aerodynamik investierten Gelder reduziert werden", so der Red-Bull-Chefdesigner, der anführt, dass unter Aerodynamik heute sowohl Windkanalarbeit als auch die von ihm selbst ungeliebten CFD-Simulationen fallen.

Doch nicht nur in dieser Hinsicht spalten sich die Kosten beim Thema Aerodynamik in zwei Bereich auf. Man dürfe auch nicht vergessen, dass es "zum einen die Forschung, also Windkanal und CFD, zum anderen die Herstellung der entsprechenden Teile" ist, die für die Kosten auf dem Aero-Sektor verantwortlich ist.