Newey: "McLaren ist deutlich näher gekommen"

Adrian Newey ist von den Fortschritten bei McLaren keineswegs überrascht, sieht Sepang aber nicht unbedingt als Referenzbeispiel für kommende Strecken

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Australien fuhr das Red-Bull-Team, allen voran Weltmeister Sebastian Vettel, die Konkurrenz scheinbar nach Belieben in Grund und Boden. Anlässlich des zweiten Grands Prix der Saison in Malaysia stellte sich der Vorsprung auf die Rivalen schon deutlich geringer dar. Speziell bei McLaren konnte man schneller als allgemein erwartet auf die "Bullen" aufschließen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey misst den Abständen aus Sepang nicht allzu viel Bedeutung bei

Für Red-Bull-Designer Adrian Newey war die Vorstellung der Truppe aus Woking allerdings keine Überraschung. "Es liegt in der Natur der Formel 1, dass sich die Dinge schnell verändern", urteilt der Stardesigner gegenüber 'SpeedTV.com'. "McLaren kam uns im Qualifying deutlich näher als in Melbourne. Ich bin mir jedoch nicht sicher, wie viel davon auf die Strecke und wie viel auf die Verbesserungen am Auto zurückzuführen ist."

Nach seinem Wechsel von McLaren zu Red Bull kennt Newey in Bezug auf die aktuellen Fahrzeuge aus Woking natürlich keine Details mehr. Vom Entwicklungstempo seines ehemaligen Arbeitgebers zeigt er sich allerdings keineswegs überrascht. Zu gut sei das Team auch nach seinem eigenen Abgang an der Technikfront noch besetzt.

Reifen ein entscheidender Faktor

Ein weiterer Faktor, der die Abstände von Rennen zu Rennen verändern lässt, sind laut Newey die Pirelli-Reifen. "Wenn man ein paar Jahre zurückblickt, als McLaren und Ferrari um die Weltmeisterschaft kämpften, konnte man damals schon erkennen, dass die Teams die Reifen unterschiedlich genutzt haben", erinnert er.

Ein ähnliches Szenario sieht der Brite auch in dieser Saison kommen. "Es wird Grands Prix geben, bei denen die Kombination aus Strecke und Reifen gewissen Teams mehr in die Hände spielt als anderen. Beim nächsten Rennen kann es schon wieder anders aussehen." Für Spannung ist in der Saison 2011 auch weiterhin gesorgt.

Von einer Alleinfahrt Vettels Richtung zweitem Titel will Newey nichts wissen - erst recht nicht, weil man sich im Weltmeisterteam derzeit noch mit dem bockigen Hybridsystem KERS herumschlägt. Mark Webber konnte in Malaysia überhaupt nicht auf das System zurückgreifen, Vettel musste es gegen Rennmitte aus Angst vor einem Defekt auf Anweisung des Teams abschalten. "Das müssen wir uns ansehen. Es ist ein neues Problem für uns und nicht etwa eines, das wir schon früher gehabt hätten", so Newey.