• 19.09.2001 21:37

  • von Fabian Hust

Neuling Justin Wilson beeindruckt bei Silverstone-Test

Justin Wilson beeindruckte an seinem ersten Testtag für das Jordan-Honda-Team in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 nähert sich dem Saisonende und das ist bekanntlich die Zeit, in der die Teams besonders intensiv Nachwuchstalente ausprobieren. So ließ das Jordan-Team gestern den Inder Narain Karthikeyan testen, am Mittwoch durfte sich dann Formel-3000-Champion Justin Wilson an das Steuer des EJ11 setzen und hinterließ wie erwartet einen guten Eindruck. Immerhin war der Brite lediglich 0.5 Sekunden langsamer als Stammfahrer Jean Alesi und das unter den widrigen Bedingungen, die auch heute das triste Bild von Silverstone bestimmten.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson absolvierte eine überzeugende Jungfernausfahrt im Jordan-Honda

Tagesschnellster war McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz, der nach 61 Runden eine Bestzeit von 1:33.52 Minuten auf dem Zeitenmonitor stehen hatte und sich auf das Regensetup konzentrierte. Teamkollege David Coulthard drehte zwar 19 Runden, aber fuhr nie über die Ziellinie sondern kehrte nach einer Umrundung wieder an die Box zurück, da man Elektronik-Systeme ausprobierte und dabei nicht auf den Zeitenjagd gehen wollte, sondern nur Systemchecks durchführte.

Mit 0.6 Sekunden Rückstand kam Jean Alesi im Jordan-Honda nach 88 auf die zweitschnellste Zeit. Der Franzose arbeitete an der Motorentwicklung, dem Chassissetup für Regen und an der Zuverlässigkeit. Justin Wilson kam auf den vierten Platz und fuhr bei seinem ersten Formel-1-Test beachtliche 82 Runden ohne einen Ausrutscher in das Kiesbett. Der 23-Jährige hofft, nach seiner erfolgreichen Formel-3000-Saison für die Saison 2002 in der Formel 1 zumindest einen Platz als Testfahrer zu erobern. Wilson sammelte in dieser Formel-3000-Saison 71 Punkte und brach damit den Rekord von Montoya, der 1998 65 Punkte einfahren konnte.

Justin Wilson zeigte sich begeistert: "Es war aufregend. Ich musste mich an alle Dinge gewöhnen - auch an Dinge, an die man normalerweise gar nicht denkt wie die Bremsen oder das Interieur des Cockpits mit den verschiedenen Knöpfen und Schaltern und der Kupplung, die von Hand statt mit dem Fuß bedient wird. Am Ende des Tages lief es schon ganz gut und ich fühlte mich zuversichtlicher und konnte deshalb ein paar gute Zeiten fahren. In einem Formel-3000-Auto hört das Auto irgendwann auf, zu beschleunigen, aber der Jordan-Honda beschleunigt, bis man bremst! Daran muss man sich gewöhnen. Das ganze Team hat mir großartig geholfen, um das Auto einzustellen und ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, für Jordan zu testen."

Die drittschnellste Zeit fuhr am Mittwoch Jaguar-Pilot Eddie Irvine, dem nach 52 Runden rund 0.8 Sekunden auf die Bestzeit fehlten, Teamkollege Pedro de la Rosa kam mit 2.6 Sekunden Rückstand auf Rang sechs. Die beiden Jaguar-Piloten testeten angesichts des anhaltenden Regens Reifen für Michelin. Auf Platz fünf schob sich Olivier Panis im BAR-Honda. Der Franzose blieb am Morgen mit technischen Problemen auf der Strecke stehen und leistete sich am Nachmittag einen Ausrutscher neben die Strecke. Nach 68 Runden fehlten ihm 1.7 Sekunden auf die Tagesbestzeit.

Bei Benetton-Renault war Jenson Button als Siebter mit 2.8 Sekunden Rückstand der Schnellste vor Testfahrer Mark Webber mit 6.4 Sekunden Abstand auf die Spitze. Während Button immerhin 25 Runden fahren konnte, umrundete Webber den Kurs nur 12 Mal - wieder einmal schienen technische Probleme mit dem Motor die Testarbeit des Teams zu behindern. Webber leistete sich zudem einen Abflug. Auch das Arrows-Team war anwesend, ging aber mit keinem Auto auf die Strecke, erst für Donnerstag wird ein Fahrer erwartet.