• 18.09.2001 20:50

  • von Fabian Hust

Wetter stellt Formel-1-Neuling Fässler in Silverstone ein Bein

Weil es zu nass war, durfte Marcel Fässler am Dienstag nur ein paar spärliche Meter im McLaren-Mercedes fahren

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal zeigte sich Silverstone von seiner trüben Seite. Kühler Regen sorgte dafür, dass DTM-Pilot Marcel Fässler bei seinem ersten Test im McLaren-Mercedes nur eine Installationsrunde fahren konnte. Das Team entschied sich, dass es nichts bringe, den Schweizer, der ursprünglich für Sauber hätte testen sollen, bei diesen widrigen Bedingungen fahren zu lassen, bei denen man nicht zeigen kann, zu was man fähig ist oder einen Ausrutscher riskiert, will man eben doch versuchen zu zeigen, was man kann. Fässler zeigte Verständnis für die Entscheidung des Teams, war aber natürlich enttäuscht und unsicher, wann er eine nächste Chance erhalten wird.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler

Mehr als eine Installationsrunde war für Marcel Fässler nicht drin

Schnellster und zugleich auch fleißigster Pilot des Tages, an dem man die ganze Zeit mit Regenreifen oder Intermediates fahren musste, war Jean Alesi im Jordan-Honda, der 76 Runden fuhr und mit 1:34.03 Minuten der Schnellste war. Der Franco-Sizilianer arbeitete am Regensetup und an der Zuverlässigkeit, wobei ein kleines Sensorproblem auftrat. Alesi wird auch am Mittwoch testen, dann wird Formel-3000-Champion Justin Wilson zu ihm stoßen, dem Jordan eine Testchance geben wird.

Nach einem Test für das Jaguar-Team durfte der Inder Narain Karthikeyan das erste Mal für die Gelben testen und war nach 52 Runden nur zwei Sekunden langsamer als Alesi. Allerdings landete Karthikeyan gleich zwei Mal neben der Strecke: "Ich hatte einen guten Test, auch wenn die Strecke wegen des nassen Wetters ein wenig schmierig war und ich habe ihn sehr genossen. Ich danke Jordan für die Möglichkeit!"

"Ich war glücklich, wie ich heute gefahren bin, auch wenn ich besser gewesen wäre, wenn es trocken gewesen wäre. Alles in der Formel 1 unterscheidet sich so sehr von jeder anderen Kategorie und es beeindruckt mich in jeder Hinsicht. In der Formel Nippon fahre ich ein Auto mit 600 PS, der Honda-Motor ist aus diesem Grund sehr beeindruckend, aber ich finde auch die Bremsen und das Aerodynamikpaket bemerkenswert. Es war seltsam, mit all den Stars der Formel 1 zu fahren und natürlich ist Jean der Meister dieser Bedingungen, ich habe alles sehr genossen! Hoffentlich werde ich in den nächsten Jahren die Möglichkeit haben, der erste indische Formel-1-Pilot zu sein!"

Zweitschnellster am ersten von drei Testtagen war McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz, der 0.1 Sekunden Rückstand auf Alesi hatte und 57 Runden fuhr und sich ebenfalls einen Abflug ins Kiesbett erlaubte. Die beiden Jaguar-Piloten Eddie Irvine und Pedro de la Rosa kamen auf die Plätze vier und sieben und fuhren 49 beziehungsweise 49 Runden. Irvine fehlten 0.8 Sekunden auf die Bestzeit, Pedro de la Rosa war weitere 0.4 Sekunden langsamer.

Benetton-Testfahrer Mark Webber landete mit 0.96 Sekunden Rückstand auf dem fünften Platz. Der Australier konnte nur 17 Runden drehen. Stammfahrer Jenson Button kam mit 0.7 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. "Wir hatten heute einen typischen Silverstone-Tag mit trübem Wetter, was das Testen schwierig gestaltete", so Mike Gascoyne, der Technische Direktor des Teams. "Mark arbeitete an der Launch-control für das nasse Wetter zusammen mit elektronischen Fahrhilfen für nächstes Jahr. Jenson fuhr mit der B-Spezifikation unseres Motors, den wir im Italien-Grand-Prix einsetzten. Er fuhr 29 Runden, bevor ihn ein kleines Motorproblem stoppte. Wir testeten verschieden Regenreifen, aber die Bedingungen machten aussagekräftige Vergleiche schwierig. Aber alles in allem hatten wir unter diesen Bedingungen einen produktiven Tag."

Olivier Panis begann in England die Versuche für das BAR-Honda-Team und fuhr mit rund einer Sekunden Rückstand auf Rang sechs, blieb im Verlaufe des Testtages und 40 gefahrenen Runden einmal mit technischen Problemen auf der Strecke stehen.