Neues Schmuck-Verbot trifft Red Bull am härtesten

Am Mittwoch segnete die FIA ein kurioses Schmuck-Verbot in den Cockpits ab - Fahrer geteilter Meinung über neue Regelung

(Motorsport-Total.com) - Das FIA World Council hat beim gestrigen Meeting nicht nur richtungsweisende Beschlüsse für die Zukunft der Formel 1 gefasst, sondern auch ein Schmuck-Verbot für die Fahrer verhängt. Im Klartext: In den Cockpits dürfen die PS-Artisten nun keine Piercings, Ohrringe, Halsketten, Armanduhren oder sonstigen Schmuck mehr tragen - aus Sicherheitsgründen...

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien trägt seit elf Jahren einen Ohrring - ab sofort nicht mehr...

Die Fahrer reagierten darauf unterschiedlich. Michael Schumacher kann beispielsweise gut mit der neuen Situation leben: "Wenn sie sagen, dass wir keine Halskette mehr tragen dürfen, dann dürfen wir eben keine mehr tragen", sagte der 36-Jährige. Auf die Frage, ob die Regel überhaupt Sinn mache, antwortete er mit einem Grinsen: "Ich kann ein paar Regeln aufzählen, wo man sich fragen muss, ob sie einen Sinn machen."

Alonso und Coulthard haben nichts gegen das Verbot

WM-Leader Fernando Alonso kann die Maßnahme hingegen gut verstehen: "Ich nehme solche Dinge vor dem Fahren immer ab. Da bin ich mit der FIA auf einem Nenner. Es ist ein gefährlicher Sport und es ist besser, ohne Schmuck zu fahren", meinte er. Für David Coulthard ändert sich ebenfalls nichts: "Ich war schon immer der Meinung, dass damit eine gewisse Gefahr verbunden ist, darum mache ich so etwas ohnehin nicht."

Das größte Sicherheitsrisiko sieht der Schotte bei Feuerunfällen, wenn die Metallteile extrem heiß werden können - feuerfeste Unterwäsche hin, Bordfeuerlöscher her: "Wenn man einmal Feuer fangen sollte, dann wird Schmuck automatisch heiß und kann sich durch die Haut brennen." Dem ist freilich entgegenzuhalten, dass bislang kein solcher Fall dokumentiert ist.

Klien und Liuzzi gelten als leidenschaftliche Ohrringträger

Als Attentat gegen sich selbst empfindet Coulthards Red-Bull-Teamkollege Christian Klien die neue Regel - er und Vitantonio Liuzzi sind leidenschaftliche Träger eines "Flinserls", wie es in Österreich heißt, also eines Männerohrrings. Obwohl es sich dabei nur um ein äußerst kleines Accessoire handelt, darf er es im Cockpit nicht mehr tragen.

"Ich muss meinen Ohrring jetzt herausnehmen", ärgerte sich der 22-Jährige heute in Bahrain. "Ich trage ihn schon seit elf Jahren. Ich habe mit diesem Ohrring 200 Rennen bestritten und es hat noch nie ein Problem damit gegeben. Jetzt ist die Regel anders. Ich muss den Ohrring am Sonntag für zwei Stunden aus dem Ohr nehmen, aber danach werde ich ihn sofort wieder anbringen. Es tragen nur ich und Tonio einen Ohrring. Sieht fast so aus, als hätten sie die Regel wegen uns gemacht..."