Montoya-Verletzung: "DC" verteidigt McLaren-Mercedes

Montoyas Verletzungspause sorgte heute in Bahrain für Gesprächsstoff - David Coulthard ist auf der Seite seines Ex-Arbeitgebers

(Motorsport-Total.com) - Dass Juan-Pablo Montoya zumindest beim Grand Prix von Bahrain, vielleicht aber auch noch in Imola zuschauen muss, weil er sich beim Tennisspielen in Madrid verletzt hat, löste auf diversen Internetsites Schadenfreude aus. Tenor: Wie dumm muss man sich anstellen, um beim Spiel mit der gelben Filzkugel einen Haarriss zu erleiden?

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya wird das Tennisspielen vom Team sicher nicht verboten

Der nunmehr rekonvaleszente Kolumbianer ist auf dem Sandplatz offenbar so unglücklich gefallen, dass er in der Schulter einen Haarriss erlitten hat - wofür er vor allem von den britischen Medien mit viel Häme bedacht wurde. Der 'Independent' mutmaßte sogar, McLaren-Mercedes wolle mit dieser Version der Geschichte nur verschleiern, dass es in Wahrheit einen Motorradunfall gegeben hat, doch inwieweit dies weniger peinlich wäre als ein Tennisunfall, wurde nicht näher aufgeklärt.#w1#

Über McLaren-Mercedes wurde heute viel gewitzelt...

Im Fahrerlager des 'Bahrain International Circuit' wurde heute jedenfalls viel darüber diskutiert, wie in den Fahrerverträgen von Montoya und Kimi Räikkönen das Ausüben von Sportarten geregelt ist. Bekanntlich erlauben viele Teams ihren Piloten keine gefährlichen Sportarten - selbst die dynamische Red-Bull-Truppe hat dementsprechende Vereinbarungen mit David Coulthard, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi getroffen.

Böse Zungen witzelten daher heute sogar, McLaren-Mercedes sollte Montoya am besten das Rennfahren verbieten, da dies schließlich auch ein gewisses Verletzungsrisiko mit sich bringe. Doch bei aller Kritik, die diesbezüglich derzeit auf die "Silberpfeile" niederprasselt, scheint die Wahrheit eine andere zu sein: "McLaren hatte nichts im Vertrag, das mich von irgendetwas abgehalten hätte", sagte einer, der es wissen muss: David Coulthard, zwischen 1996 und 2004 beim britisch-deutschen Team angestellt.

"Das Leben ist eine gefährliche Sache"

"Es ist nun einmal so, dass das Leben eine gefährliche Sache ist", fuhr er fort. "Es kann beim Baden ebenso etwas passieren wie wenn man auf einem eisigen Weg zum Auto geht. Okay, wenn man an einem freien Tag auf die Idee kommt, von den Twin Towers in Malaysia zu springen, dann kann man das als gefährlich erachten. Aber wenn man ein normales Leben lebt, ist die McLaren-Einstellung folgende: 'Du bist ein Erwachsener, du bist ein Profi!' Unfälle passieren eben. Wir haben uns alle schon einmal verletzt, obwohl wir eigentlich keinen Unfug treiben wollten."

Montoya wird am kommenden Wochenende durch Pedro de la Rosa ersetzt, könnte aber laut Medienberichten auch für den Grand Prix von San Marino am 24. April ausfallen. In Imola würde vermutlich Alexander Wurz anstelle des Kolumbianers für McLaren-Mercedes zum Einsatz kommen. Nach offizieller Auskunft des Teams geht man aber davon aus, dass Montoya zum Europaauftakt rechtzeitig fit wird.