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Neuerlicher Rundumschlag von Villeneuve
Kurz vor dem Saisonauftakt fand Jacques Villeneuve wenig schmeichelnde Worte für seinen neuen Teamkollegen Jenson Button
(Motorsport-Total.com) - Villeneuve/Button sei "eine der besten Fahrerpaarungen" der kommenden Saison, betonte BAR-Boss David Richards bei der Präsentation des neuen Boliden, doch ähnlich wie früher bei Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya scheint auch genügend Zündstoff vorhanden zu sein. In einem Interview mit der kanadischen Zeitung 'La Presse' fand Villeneuve jedenfalls kaum schmeichelhafte Worte für seinen Stallrivalen.

© BAR
War die Harmonie beim Launch des 005 bloß eine Show für die Presse?
"Ich gehe nicht mit dem Gedanken in die Saison, dass ich Jenson schlagen muss", so der Weltmeister von 1997. "Ich kümmere mich nicht um ihn. Mit einigen anderen Teamkollegen war es nicht anders: Damon Hill hatte schon Rennen gewonnen, Frentzen wurde als sehr schneller Fahrer eingeschätzt, als er mir über den Weg lief, und auch Panis. Jenson hat im Gegensatz zu denen noch gar nichts erreicht. Daher sehe ich ihn nicht als den Neuen, den es zu schlagen gilt. Wenn ich ihn nicht schlage, kann ich auch gleich zuhause bleiben."
Besonders verärgert zeigte sich Villeneuve über die Hype, die um Button gemacht wird. Während er selbst als Ex-Champion eigentlich überall als Top-Pilot respektiert werden sollte, war es bisher vielmehr Button, der die meisten Vorschusslorbeeren einstreifen durfte. Weitere Indizien dafür: Beim Launch rollte der junge Brite den Wagen in die Halle und auch die erste Testfahrt blieb ihm vorbehalten. Erst später durfte dann auch Villeneuve ans Lenkrad des 005 greifen?
"Jeder spricht über Jenson", beschwerte sich 'JV', "als sei er der nächste Weltmeister. Alle sagen, es wird hart für mich, ich müsse mich steigern, es werde ein harter Kampf. Es verletzt mich, dass wir beide auf demselben Niveau eingestuft werden. Ich sehe nicht ein, warum ich mich so weit runterlassen sollte." Gegenüber 'Autosport' relativierte er dann allerdings seine doch recht heftigen Aussagen: "Wenn Jenson schnell und stark ist, werde ich ihn respektieren, ansonsten wird er halt ein neuer Zonta?"
Auch gegen Teamchef David Richards konnte sich Villeneuve einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Er kam in der Mitte des Projekts zu BAR und zeigte überhaupt keinen Respekt dafür, was wir vor seiner Zeit gemacht haben. Anstatt meinen Vertrag zu respektieren, provozierte er unangenehme Situationen." Bekanntlich gab es zwischen Richards und 'JV' im letzten Sommer eine Diskussion um die exorbitante Fahrergage.
Für den inzwischen schon sehr erfahrenen Kanadier steht unabhängig davon viel auf dem Spiel ? eine schlechte Saison 2003 könnte das endgültige Aus seiner Träume von der großen Rückkehr zu einem Spitzenteam bedeuten. Dass er 2004 noch ein Jahr bei BAR anhängen wird, kann man sich aber kaum vorstellen, zumal mit Heimkehrer Takuma Sato schon ein rennerfahrener (und weitaus billigerer) Testfahrer im Hintergrund lauert?

