Richards sieht die Presse als "Übeltäter" an
Laut Teamchef David Richards gibt es zwischen Jenson Button und Jacques Villeneuve kein angeknackstes Verhältnis
(Motorsport-Total.com) - Klar ist, mit ihren Aussagen bei der Präsentation des neuen BAR005 waren sich Jacques Villeneuve und dessen neuer Teamkollege Jenson Button nicht einig. Während Villeneuve vor Optimismus nur so zu sprudeln schien, sprach der Brite lieber von einer "schwierigen Saison", die da auf das Team zukommen würde.

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David Richards wirft der Presse vor, einen Zwist zu provozieren
Mit seiner mehrfach getätigten Aussage, Jenson Button müsse sich erst einmal seinen Respekt verdienen, hat Jacques Villeneuve nicht gerade dazu beigetragen, dass die Presse den Eindruck haben kann, dass sich die beiden Teamgefährten absolut grün sind, was Teamchef David Richards zwar nicht bestätigen kann, doch von einem Zwist will er jedenfalls nichts wissen.
"Das Problem ist die Presse", kritisiert Richards. "Sie sehen da ein potentielles Problem und arbeiten noch härter daran, es wirklich zu einem Problem zu machen. Die Wahrheit ist, dass sie bisher kaum zusammen gearbeitet haben. Es gibt immer eine Rivalität zwischen Teamkollegen und die Presse sowie die Öffentlichkeit versuchen das aufzubauschen. Da ist die Hoffnung vorhanden, dass es einen Zwist gibt, wo oftmals gar keiner ist."
Jenson Button zeigt sich allen Unkenrufen zum Trotz optimistisch, was die Zusammenarbeit mit dem Ex-Weltmeister angeht, auch wenn er schon die eine oder andere Vorahnung zu haben scheint: "Ich denke, dass Jacques und ich als Teamkollegen gut zusammenarbeiten werden. Wir werden Informationen austauschen und ich bin mir sicher, dass es zwar Zeiten geben wird, in denen wir nicht miteinander auskommen, aber es wird auch Momente geben, in denen wir gut zusammenarbeiten."
"Wir machen als Team keine Fortschritte, wenn wir kleinkariert miteinander umgehen. Wenn wir Rennen gewinnen, dann können wir dies tun und uns gegenseitig anstacheln. Wenn Jacques und ich uns abseits der Rennstrecke nicht gut verstehen, so ist dies keine große Sache. Man muss keine Freundschaft hegen oder über die Witze des Anderen lachen. Wenn wir uns außerhalb der Strecke nicht unterhalten, so ist das für mich kein großes Ding, wir haben doch alle unsere eigenen Freunde."
Was Villeneuve von seinem neuen Teamkollegen hält, machte der seit 1997 sieglose Rennfahrer unmissverständlich klar: "Ich werde Jenson respektieren, sobald er auf der Rennstrecke schnell ist. Nur so kann man einen anderen Rennfahrer respektieren. Wo es kein Verhältnis gibt, kann es auch keine Probleme miteinander geben" Und Jenson Button kontert gelassen: "Ich bin nicht hier, um Jacques' Respekt zu ernten. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen und das Team nach vorne zu bringen."
Dass Jenson Button schon als "Liebling" von Teamchef David Richards gehandelt wird, sieht Villeneuve gelassen: "Das Team scheint ihn für solche Dinge zu nutzen, aber das Team zieht mich vor, wenn es darum geht, im Auto hart zu fahren. Er bringt dem Sport etwas, was die Boy-Bands der Musik bringen. Er ist jung, niedlich, was für die Mädels nicht schlecht ist, nehme ich mal an. Die Frage ist nur, ob man ihn als Rennfahrer respektiert. Wenn man ihn respektiert, wie das mit Olivier Panis im letzten Jahr der Fall war, dann kann man gut zusammenarbeiten und niemand wird vernichtet."
"Jenson kommt in das Team und wird als zukünftiger Champion angesehen, ich glaube also, dass auf seinen Schultern eine ganz schöne Last ruht. Ich habe in der Vergangenheit schon Rennen gewonnen, ich weiß, was ich kann und die Leute wissen es ebenso. Die meisten Leute in der Formel 1 werden jünger und jünger. Sie sagen nichts, was jemanden gegen einen aufbringen könnte. Ich habe nicht gehört, dass Jenson etwas Kontroverses sagt, diese Dinge hört man von Fahrern, die vorne mitfahren und er war noch nicht in dieser Position."

