Neuer Toyota-Motor hat kaum an PS verloren

Trotz des jetzt veränderten Reglements sollte auch der neue Toyota-Motor zu den stärksten im Formel-1-Feld gehören

(Motorsport-Total.com) - Wegen des veränderten Motorenreglements für die kommende Saison müssen die Triebwerke ab sofort 800 statt 400 Kilometer überstehen, was eigentlich mit Leistungseinbußen verbunden sein sollte. Dass dem nicht so ist, bestätigte Toyota mit dem neuen RVX-04-Aggregat, welches nahe an die PS-Zahlen des Vorgängermodells herankommt.

Unter dieser Abdeckung befindet sich der neue Toyota-RVX-04-Motor

"Als Technischer Direktor der Motorenabteilung freue ich mich auf ein ganz besonders herausforderndes Jahr für uns", erklärte Ex-Ferrari-Mann Luca Marmorini. "Die veränderten Regeln haben uns ganz schön beschäftigt, ich bin aber zuversichtlich, dass uns der Motor trotzdem in die Punkte powern wird. Unser Leitsatz beim RVX-04 war, die Haltbarkeit zu verdoppeln, gleichzeitig aber Fahrbarkeit und Leistung aus dem letzten Jahr wieder zu erreichen."#w1#

Er glaube nicht, "dass es einen riesigen Abfall" bei den PS-Zahlen geben wird, zumal man den Motor im Laufe der Saison noch weiterentwickeln kann. Getestet wurde der RVX-04 ja bereits: "Im Oktober hatten wir ihn zum ersten Mal am Prüfstand und am 25. November sind wir im Interims-TF103B erstmals damit gefahren. Wir werden natürlich noch daran arbeiten, bevor wir nach Melbourne fliegen, aber ich bin optimistisch, dass wir der neuen Aufgabenstellung gewachsen sind."

Während Toyota jedoch zugeben muss, dass man die Vorgaben des 2003er-Aggregats bisher noch nicht ganz erreicht hat, erklärte beispielsweise Sauber-Cheftechniker Willy Rampf, dass die Ferrari-Kundenmotoren sogar leistungsfähiger und "um ein paar Kilogramm leichter" geworden sind. Seitens BMW und Mercedes gab es diesbezüglich noch keine klaren Aussagen, es ist aber durchaus möglich, dass das Motoren-Kräfteverhältnis 2004 ein wenig durcheinander gewirbelt wird.

Galt der Toyota-Motor schon bisher als überaus konkurrenzfähig, was die reine Leistungsfähigkeit betrifft, so dürfte man hinsichtlich der Dimensionen über den Winter einen besonders guten Job gemacht haben, denn die Motorenabdeckung wirkt beim TF104 verhältnismäßig schmal und kompakt. Auch die Lufteinlässe bei den Seitenkästen und bei der Airbox erscheinen nicht übermäßig groß, was wiederum Vorteile für die Aerodynamik bringen sollte.