• 01.09.2001 18:30

  • von Fabian Hust

Neuer Formel-3000-Champ testet für McLaren-Mercedes

Wenige Stunden nach seinem Titelgewinn darf sich Justin Wilson über die erste Chance in der Formel 1 freuen

(Motorsport-Total.com) - Der Brite Justin Wilson hat sich in Spa vorzeitig den Europameistertitel der Formel 3000 gesichert. Wilson genügte beim zehnten von elf Saisonrennen ein zweiter Platz, um die Nachfolge des Brasilianers Bruno Junqueira anzutreten. Selbst wenn Wilson nicht ins Ziel gekommen wäre, hätte er den Titelgewinn feiern dürfen, da sein Verfolger Mark Webber in der ersten Runde nach einem schweren Unfall ausgeschieden war. Der Australier wurde mit Verdacht auf Beinbruch ins Krankenhaus gebracht.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson erhält die Chance, ein Formel-1-Auto zu testen

Der 23 Jahre alte Wilson, der in dieser Saison bislang drei Siege und fünf zweite Plätze herausgefahren hat, kam in Spa mit 11.5 Sekunden Rückstand auf den Brasilianer Ricardo Sperafico ins Ziel. In der Gesamtwertung hat er vor dem letzten Rennen am 15. September in Monza mit 65 Punkten 26 Zähler Vorsprung auf Webber und den in Spa viertplatzierten Tschechen Tomas Enge, die beide 39 Punkte auf ihrem Konto haben.

Der Münchner Christian Danner war 1985 erster Europameister in der Formel-3000, der "zweiten Liga" unterhalb der Königsklasse Formel 1. 1999 holte der Mönchengladbacher Nick Heidfeld den Titel, ein Jahr zuvor war der heutige BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya aus Kolumbien vor "Quick Nick" Gesamtsieger.

Der neue Champion des Coca-Cola Nordic Racing-Teams wird nun die Möglichkeit haben, nach dem Italien-Grand-Prix für das McLaren-Mercedes-Team zu testen, das bestätigte Teamchef Ron Dennis am Samstag. Bereits in der kommenden Woche soll Wilson unbestätigten britischen Medienberichten zu Folge in Mugello für das Jordan-Honda-Team testen, wo er bereits in dieser Woche in der Fabrik einen Sitz angepasst bekommen haben soll, denn der Brite wäre mit 1,92 Meter ein wahrer "Riese" hinter einem Formel-1-Lenkrad.

Da Benson&Hedges, der Hauptsponsor des Jordan-Teams, gerne einen britischen Fahrer im Team haben möchte und man an Wunschkandidat Jenson Button im Moment nicht rankommt, könnte Teamchef Eddie Jordan einmal mehr das Risiko auf sich nehmen, und einen jungen Fahrer verpflichten, wenn die Testfahrten denn gut verlaufen. Zumindest aber hat der in Sheffield geborene 78-Kilogramm-Mann gute Chancen auf einen Platz als Testfahrer bei den Gelben. Eventuell könnte sein Sponsor Coca-Cola bei einer solchen Verpflichtung eine weitere Schlüsselrolle spielen.