• 17.10.2003 14:35

  • von Marco Helgert

Neue Wege: Der Renault RS24-Motor

Das Weitwinkelkonzept hat für 2004 ausgedient - das neue RS24-Aggregat hat die erste Feuertaufe bereits hinter sich gebracht

(Motorsport-Total.com) - Für Renault stellt der Motor des nächsten Jahres eine Rückkehr zu Bekanntem dar. Das bisherige Weitwinkelkonzept wird ad acta gelegt. Um die Zuverlässigkeit mit dem Triebwerk zu erreichen, konnte das Team nie die anvisierte Leistung herausholen. Im nächsten Jahr muss ein Motor jedoch mindestens 700 Kilometer halten ? ein ganzes Grand-Prix-Wochenende. Das Kraftpaket für das Jahr 2004 wird daher weit konventionellere Normen aufweisen.

Titel-Bild zur News: Renaults weitwinkliger Motor vom Typ RS22

Renaults weitwinklige Motoren haben ausgedient

"Die Zuverlässigkeit hat für die nächste Saison höchste Priorität", erklärte Léon Taillieu, Projektleiter des RS24-Motors. "Wir wählten die neue Architektur, weil sie technisch weit weniger risikoreich ist, als die des Vorgängers. Wir begannen im März 2003 mit der Arbeit und haben uns nicht nur auf das Erreichen der 700-Kilometer-Marke konzentriert, auch die Umbauten, das Gewicht und die Leistung spielten eine Rolle."

Die Abkehr vom Weitwinkelkonzept fiel bei Renault schon sehr früh, "viel früher, als es auch außerhalb bekannt wurde", erklärte Mark Smith, der die Entwicklung des R24-Chassis leitet. "Wir haben eng mit unseren Kollegen in Frankreich zusammengearbeitet, und wir haben daher in keinem Bereich Abstriche hinnehmen müssen. Wir hatten genug Zeit, um dem Auto Eigenschaften zu geben, die mindestens so gut wie die des Autos des Jahres 2003 sind."

Ein Modell des Motors erreichte Enstone vor einigen Wochen. Nun waren die Konstrukteure in der Lage, die Kühlung des Motors und dessen Befestigungspunkte genau zu definieren. "Darüber hinaus haben wir daran gearbeitet, dass der Motor den gleichen Lufteinlass wie das Vorgängermodell verwenden kann, auch wenn der Motor höher ist", erklärte Taillieu. "Wir wollten nicht die aerodynamische Effizienz des Autos stören."

"Den neuen Zylinderkopf haben wir bereits vor drei Wochen auf einem elektrischen Prüfstand gestestet", so der Franzose weiter. "Damit können wir alle beweglichen Teile überprüfen, ohne den Motor zu starten. Eine Woche später haben wir den ersten richtigen Test des Zylinderkopfes durchgeführt, auch wenn noch nicht das endgültige Kurbelgehäuse zum Einsatz kam."

In der letzten Woche war es dann soweit: Der RS24A wurde auf einem Prüfstand zum ersten Mal gestartet. "Zu Beginn des Novembers werden wir entscheiden, welche Lufteinlässe wir verwenden werden. Sechs Wochen später wird der Motor zusammen mit dem Getriebe erstmals auf dem Prüfstand arbeiten. Wir erwarten, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits ein hohes Maß an Zuverlässigkeit erreicht haben."