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Neue Regeln eine Herausforderung für die Testfahrer
Durch die neuen Regeln ist die Aufgabe der Testfahrer schwieriger geworden - Anforderungen sind körperlich und geistig gestiegen
(Motorsport-Total.com) - Das neue Reglement für die Saison 2005, welches aufgrund des Sparkurses ganz auf Langlebigkeit ausgelegt ist, birgt viele Nebenerscheinungen, die zum Teil noch gar nicht bekannt sind. Eine davon ist, dass die Aufgabe der Testfahrer schwieriger geworden ist: Marc Gené von Ferrari beispielsweise findet, dass seine Arbeitstage körperlich und geistig anspruchsvoller geworden sind.

© xpb.cc
Mehr als 100 Runden an einem Testtag sind heute keine Seltenheit mehr
"Die Fahrer sind weniger oft auf der Strecke", erklärte er gegenüber 'Autosport', "dafür aber für längere Stints. Körperlich ist das viel anstrengender, weil man mehr Runden fährt. 100 oder 120 Runden an einem Tag sind jetzt ganz normal." Ein gutes Beispiel dafür ist das gestrige Klassement aus Valencia: Fünf der sechs anwesenden Fahrer haben im Durchschnitt rund 530 Kilometer absolviert, also um 225 mehr als eine Renndistanz. Nur Alonso fiel wegen technischer Probleme aus der Reihe.#w1#
Abgesehen davon sind auch die geistigen Anforderungen gestiegen. Konnten die Testfahrer bisher nach wenigen Runden aus dem Auto steigen und ihre Eindrücke den Ingenieuren schildern, so müssen sie jetzt Feedback für wesentlich längere Stints geben: "Wir sind", so Gené, "für 20 Runden auf der Strecke, das sind etwa 35 Minuten. In der Vergangenheit wären wir nach drei gezeiteten Runden wieder an die Box gefahren und hätten erzählt, wie sich alles angefühlt hat."
Die große Schwierigkeit der neuen Situation ist, dass sich die Testfahrer ihre Eindrücke länger einprägen müssen, um sie im Nachhinein detailgetreu wiedergeben zu können. Laut Gené ist das gar nicht so einfach, aber er weiß auch einen Weg, sich Abhilfe zu verschaffen: "Es stimmt, dass wir von jedem Run so viele Informationen haben, dass ich mich manchmal am Funk beim Team melde, um es nicht zu vergessen", antwortete er auf eine entsprechende Frage unserer Kollegen.
Das Testpensum, das seit Saisonende 2004 bewältigt wurde, ist in der Tat gigantisch und sprengt alles, was bisher da gewesen ist: Alle Teams zusammen haben nicht weniger als 90.065 Kilometer absolviert - umgerechnet das Pensum von fast 15 Grands Prix eines 20-Auto-Feldes ohne Ausfälle. Fleißigster Rennstall war bisher Toyota mit 15.726 Kilometern vor BAR-Honda (13.681), BMW-Williams (13.092) und Ferrari (11.930).

