Neue Regeln: Di Montezemolo nimmt FIA in die Pflicht

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo warnt vor Grauzonen, die durch die neuen Regeln entstehen - Von der FIA erwartet er daher höchste Wachsamkeit

(Motorsport-Total.com) - Proteste gegen die Autos der Konkurrenz sind bei der Formel 1 an der Tagesordnung. Das wird sich aller Voraussicht nach auch in der Saison 2014 nicht ändern. Im Gegenteil: Durch die neuen Regeln werden auch neue Schlupflöcher geschaffen. Zumindest befürchtet das Ferrari-Boss Luca di Montezemolo. In einem offenen Brief an die Tifosi äußert der 66-Jährige seine Besorgnis.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo befürchtet wegen den neuen Regeln 2014 extrem viele Grauzonen Zoom

"So eine Menge Regeländerungen bringen viele Grauzonen mit sich. Zum Beispiel in den Bereichen Benzin, Software oder Verbrauch", erklärt di Montezemolo und ergänzt: "Ich erwarte, dass die FIA wachsam ist, und ich bin mir sicher das ist sie, damit keine Tricksereien stattfinden, wie es sie in der Vergangenheit gegeben hat. Zum Wohle des Sports darf das nicht mehr passieren."

Besonders das Red-Bull-Team um Designer Adrian Newey hatte sich mit seinen Konstruktionen in der jüngeren Vergangenheit stets am Rande der Legalität bewegt. So gab es regelmäßig Diskussionen um extrem flexible Frontflügel oder den berühmten angeblasenen Diffusor. Doch das österreichische Team steht nicht alleine da. 2009 wurde Jenson Button beispielsweise vor allem dank des umstrittenen Doppeldiffusors an seinem Brawn BGP 001 Weltmeister. Geschlossen wurden diese Schlupflöcher in den Regeln meist erst in der jeweils nachfolgenden Saison.


Präsentation des Ferrari F14 T

Allerdings fordert di Montezemolo nicht nur vom Weltverband, sondern auch von seinem eigenen Team absolute Konzentration. "Ich erwarte höchsten Einsatz von Domenicali und seinem Team und ich weiß, dass sie alle ihr bestes geben. Wir haben ein starkes Team und das beste Fahrerduo und jeder weiß, was er zu tun hat", so der Italiener.

Für Teamchef Stefano Domenicali könnte die Saison 2014 seine letzte für Ferrari sein, wenn die Scuderia im Kampf um die WM-Titel erneut keine Rolle spielt. Seit seinem Amtsantritt 2008 konnte das Team kein einziges Mal die Fahrer-WM gewinnen, lediglich einen Konstrukteurs-Titel aus seiner Debüt-Saison hat der 48-Jährige auf dem Kerbholz. Unumstritten ist der Nachfolger von Jean Todt daher schon lange nicht mehr.

"Zum Wohle des Sports darf es keine Tricksereien mehr geben." Luca di Montezemolo

Trotz ein paar Schwierigkeiten bei den Wintertests, gibt sich di Montezemolo aber noch zuversichtlich: "Alle haben Probleme. Wir haben unsere im Blick und wir sind dabei sie zu beheben. Außerdem haben wir einen intensiven Entwicklungsplan, bei dem wir uns darauf verlassen können, dass die Daten aus dem Windkanal mit denen von der Strecke übereinstimmen. Das hat es seit Jahren nicht gegeben."

Zu guter Letzt verlieh der Ferrari-Präsident seiner Kritik an einigen der neuen Regeln noch einmal Nachdruck: "Die Fahrer müssen aufpassen, dass sie die Reifen nicht verschleißen, und sie müssen Sprit sparen. Ich habe bereits gesagt, dass ich nicht hoffe, dass sie zu Taxifahrern werden, und das sage ich mit größtem Respekt vor Taxifahrern. Aber es ist ganz offensichtlich ein anderer Beruf. Wie ihr alle liebe auch ich ich eine extreme Formel 1, wo die Technologie und die Fahrer sich immer am Limit bewegen."