Neue GP2-Serie nimmt langsam Formen an

Gestern hat die neue GP2-Serie ihre Teams für 2005 vorgestellt, und auch das Format der Wochenenden gilt als so gut wie beschlossen

(Motorsport-Total.com) - Die neue GP2-Serie, Nachfolgemeisterschaft der bisherigen Internationalen Formel 3000, nimmt langsam konkrete Formen an: Gestern wurden die zwölf Teams bekannt gegeben, die von allen Bewerbern ausgesucht wurden, und auch sonstige Details wie das Format der Wochenenden und der Rennkalender sind so gut wie beschlossen.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

In der neuen GP2-Serie werden ab 2005 die Stars von morgen antreten

Prinzipiell muss alles, was gestern vorgestellt wurde, noch vom World Council der FIA abgesegnet werden, doch von dieser Seite ist kein Veto zu befürchten. Das weiß auch Bruno Michel, Chef der Serie, der das erste Rennen am 17. April in Magny-Cours kaum noch erwarten kann: "Wegen der hohen Qualität der Bewerbungen kommt bis dahin vielleicht sogar noch ein 13. Team dazu, aber ich freue mich schon jetzt ungemein darauf, alle Autos erstmals auf der Startaufstellung zu sehen."#w1#

Horner trotz Formel-1-Plänen auch fix in der GP2-Serie

Unter den zwölf Teams, die bereits die fixe Zusage für ihre Teilnahme an der GP2-Serie haben, finden sich keine echten Überraschungen, aber sehr wohl einige interessante Namen: Arden International ist die Mannschaft von Christian Horner, der wohl Jordan übernehmen wird, hinter BCN Competicion steckt Ex-Asiatech-Mann Enrique Scalabroni, Coloni war zwischen 1987 und 1991 selbst in der Formel 1 und Supernova gilt als professionellstes Team der alten Formel 3000.

Darüber hinaus ist mit HiTech Piquet ein Team am Start, welches in Formel-1-Kreisen besonders beachtet wird, denn hinter dem Projekt steht der dreifache Ex-Formel-1-Champion Nelson Piquet, der auf diesem Wege seinem Sohn Nelson Angelo die Rutsche in die Königsklasse legen will. Und was sagt Piquet jun. dazu? "Der Konkurrenzkampf wird sehr wichtig sein", erklärte der Britische Formel-3-Meister der vergangenen Saison. "Nur mit guten Leistungen kann man auffallen."

Fest steht inzwischen auch, dass es entgegen anders lautenden Meldungen auch ein Qualifying geben wird. Am Freitag findet zunächst ein halbstündiges Freies Training statt, gefolgt von einem ebenfalls halbstündigen Qualifying, welches als Grundlage für das erste Rennen am Samstag dient. Das zweite Rennen am Sonntag wird dann in der Reihenfolge des Ausgangs des ersten Rennens gestartet - nur die Reihenfolge der besten Acht wird gestürzt.

GP2-Serie soll der Formel 1 ähnlicher sein als die Formel 3000

Die alte Formel 3000 hatte bekanntlich den Ruf, nicht unbedingt eine optimale Einsteigerklasse für die Formel 1 zu sein, weil das Handling der beiden Fahrzeuge zu unterschiedlich war. Mit der GP2-Serie soll das nun anders werden: Das Chassis kommt von Midland-Partner Dallara und wiegt 585 Kilogramm, den 4,0-Liter-V8-Motor mit 580 PS hat Renault entwickelt und Bridgestone stellt die Reifen zur Verfügung - wohlgemerkt mit Rillen, genau wie in der Königsklasse. Auch geschaltet wird mit Wippen am Lenkrad.

Ende Januar werden die ersten Fahrzeuge an die zwölf Teams ausgeliefert, Mitte März bekommen dann alle auch ein zweites Chassis. Vor dem Saisonauftakt stehen außerdem noch drei große Testfahrten auf dem Programm - parallel zur ständig weiterlaufenden Entwicklung des Fahrzeugs, die die offiziellen Testfahrer Franck Montagny und Allan McNish vorantreiben. Bis zum Saisonfinale am 25. September 2005 in Bahrain ist es also noch lange hin...