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  • 17.12.2010 13:23

  • von Stefan Ziegler

Namensstreit bei Lotus lässt Renault-Motorenabteilung kalt

Zweimal Lotus in der Formel 1 oder doch nur ein Team mit dem berühmten Namen? Dass in dieser Sache noch keine Klarheit herrscht, ist Renault egal

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison wird Renault nur als Motorenlieferant in der Formel 1 auftreten, versorgt ab 2011 allerdings gleich drei Rennställe mit Triebwerken. Neben dem bisherigen Renault-Team und den Weltmeistern von Red Bull erhalten im neuen Rennjahr auch die Neueinsteiger des Lotus-Teams von Tony Fernandes ihre Aggregate aus dem Hause Renault - obwohl die Fronten nicht geklärt sind.

Titel-Bild zur News: Vladimir Arabadzhiev

Lotus wird 2011 Renault-Motoren haben - und vielleicht einen anderen Teamnamen

Hintergrund: Auch die Lotus-Gruppe wird sich im neuen Rennjahr in der Formel 1 engagieren und hat sich diesbezüglich zum Renault-Rennstall gesellt. In der Folge ist ein Streit um die Namensrechte am "Team Lotus" entbrannt, der noch immer nicht beigelegt ist. Wie Jean Francois Caubet, kommerzieller Direktor bei Renault, gegenüber 'Auto Hebdo' erläutert, ist diese Situation durchaus kurios.

"Wir haben einen Vertrag über die Lieferung von Motoren, wissen aber noch nicht, auf welchen Namen das Team letztendlich hören wird. In diesen Streit wollen wir uns jedenfalls nicht einmischen. Renault und Proton sollen das unter sich ausmachen. Der Deal mit Tony Fernandes wird durch diesen Namensstreit halt verkompliziert", meint Caubet. Dennoch dürfe man jetzt nicht kurzfristig denken.

"Der Rennstall hat in der abgelaufenen Saison gezeigt, dass es das aktivste der neuen Teams war. Wenn wir uns 2013 um ein viertes Team bemühen wollen, brauchen wir die solide Basis von drei Rennställen", stellt der Renault-Sprecher heraus und merkt an: "Mit Lotus-Cars kommen wir prima aus. Sie sind keine direkten Konkurrenten, denn sie produzieren ja lediglich 2.000 Autos pro Jahr."

"Unsere Beziehung zu Proton ist ebenfalls ausgezeichnet. Der Markt ist nun global und Malaysia muss seine Grenzen öffnen", sagt Caubet. "Proton muss aus der Isolation herauskommen und neue Märkte erobern. Es braucht eine starke Allianz zwischen den Herstellern. Sie wollen mit uns arbeiten. Strategische und industrielle Verbindungen bestehen auch über das Formel-1-Engagement hinweg."