Nächste Station im Testkalender: Gradmesser Barcelona
Mika Häkkinen erklärt kurz vor den beiden Testwochen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, warum die spanische Grand-Prix-Piste Maßstab für die Saison ist
(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Tagen wurde in Form der Testfahrten in Jerez de la Frontera der Formel-1-Fahrbetrieb des Jahres 2015 eröffnet. Bis zum Saisonstart am 15. März in Melbourne haben die Teams noch zwei weitere Male für je vier Tage Gelegenheit, ihre neuen Boliden auf Herz und Nieren zu prüfen. Vom 19. bis zum 22. Februar und vom 26. Februar bis zum 1. März wird auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya getestet.
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Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist für Testfahrten äußerst beliebt
Die spanische Grand-Prix-Piste gilt aufgrund ihrer Charakteristik als Gradmesser für die bevorstehende Rennsaison. Funktioniert ein Auto in Barcelona, dann stehen die Chancen gut, dass mit diesem Fahrzeug auch während der Saison etwas auszurichten ist. Um diesen Umstand wissen die Teams seit Jahren.
"Ich betrachtete Silverstone und Barcelona immer als die beiden am besten geeigneten Strecken, um ein Formel-1-Auto zu testen", sagt der zweimalige Weltmeister Mika Häkkinen gegenüber 'mclaren.com'. Silverstone, weil man dort "aufgrund der Mischung aus schnellen, mittelschnellen und langsamen Kurven das aerodynamische Leistungsvermögen eines Autos am besten testen konnte und auf den Bodenwellen zudem die Radaufhängung einem echten Test unterzogen wurde".
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Mika Häkkinen weiß: Funktioniert ein Auto in Barcelona, dann auch auf anderen Kursen Zoom
Barcelona war und ist für Häkkinen insofern ein Gradmesser, weil es "in den schnellen, langgezogenen Kurven auf jede Menge Abtrieb und ein exzellentes Handling ankommt - genau die Kombination, die ein Formel-1-Auto zu einem richtigen guten macht", wie der Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 aus eigener Erfahrung weiß.
Während Häkkinens McLaren-Zeit kamen in der Formel 1 gerade die Vollzeit-Testfahrer in Mode. So wurden der Franzose Olivier Panis und kurz darauf der Österreicher Alexander Wurz vom Rennstall aus Woking engagiert, um die Stammfahrer Häkkinen und David Coulthard bei der Entwicklung der Autos zu unterstützen.
Häkkinen merkt jedoch an, dass man das Testprogramm nicht blind den Testfahrern überließ: "Wenngleich Olive, Wurzy und später auch Pedro (de la Rosa; Anm. d. Red.) herausragende Testfahrer waren, so trug ich immer meinen Anteil zum Testprogramm bei. Jeder Fahrer hat schließlich seinen ganz eigenen Stil und bevorzugt deshalb ein ganz bestimmtes Setup."
"Das Testen neuer Aero-Pakete beispielsweise wurde meistens von unseren Testfahrern übernommen. David und ich waren aber immer zur Stelle, wenn es darum ging, Dinge wie die Radaufhängung abzustimmen", erklärt Häkkinen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.