Lotus-Fazit nach Jerez-Test: "Nichts Schwerwiegendes"

Technikchef Nick Chester zieht nach den ersten Testfahrten des Lotus-Mercedes E23 eine positive Bilanz - In Barcelona will man sich verstärkt der Performance widmen

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team nahm die erste Testwoche des Formel-1-Jahres 2015 mit Verspätung unter die Räder. Grund war die späte Fertigstellung des E23. Der neue Bolide erreichte den Circuito de Jerez erst am Abend des ersten Testtages. Dennoch: An nur drei Tagen legten Pastor Maldonado und Romain Grosjean mit dem Mercedes-befeuerten Lotus mehr Kilometer zurück als Red Bull (Renault-Antrieb) und McLaren (Honda-Antrieb) an vier Tagen (Jerez-Test: Zusammenfassung nach Distanz).

Titel-Bild zur News: Nick Chester

Lotus-Technikchef Nick Chester blickt dank des E23 hoffnungsvoll in die Zukunft Zoom

"Unser Auto war aus der Box heraus sehr zuverlässig und auch hinsichtlich der Performance lässt es sich gut an. Es war ein sehr guter Test für uns", bilanziert Lotus-Technikchef Nick Chester zufrieden. So habe man in Vorbereitung auf den ersten der beiden Barcelona-Tests (19. bis 22. Februar) schon mehr erreicht als man ursprünglich erwartet hatte. "Wir konnten sogar schon etwas Setup-Arbeit betreiben und haben begonnen, das Auto zu verstehen", fasst Chester die über das Thema Zuverlässigkeit hinausgehenden Erkenntnisse des Jerez-Tests in Worte.

Apropos Zuverlässigkeit: Die diesbezüglich aufgetretenen Probleme seien laut Chester "sehr kleine" gewesen. "Wir sind auf ein paar Ungereimtheiten hinsichtlich der Verkabelung, auf ein paar Software-Probleme und auf ein kleines Design-Problem gestoßen - alles in allem nichts Schwerwiegendes. Grundsätzlich funktionierte das Auto sehr gut", so das Urteil des Lotus-Technikchefs über den E23.

Bezüglich der Arbeit am Auto spricht Chester verglichen mit dem Vorjahresmodell E22 von einem "Unterschied wie Tag und Nacht". Der neueste Bolide aus Enstone erfülle die selbstgesteckte Vorgabe, wonach er einfacher zu warten sein solle, voll und ganz. Auch das erste Urteil der Fahrer Maldonado und Grosjean über den E23 fällt positiv aus.

Romain Grosjean

Der E23 ist für Chester verglichen mit dem E22 ein "Unterschied wie Tag und Nacht" Zoom

So will man sich bei Lotus beim anstehenden Barcleona-Test ganz darauf konzentrieren, das Auto noch besser zu verstehen und beim Thema Setup-Arbeit weitere Fortschritte zu machen. Zudem ist beim Testen auf der spanischen Grand-Prix-Piste laut Chester mit den ersten Aero-Upgrades im Hinblick auf den Saisonauftakt in Melbourne zu rechnen. In Enstone geht man voller Tatendrang in die neue Saison. Bleibt die Frage, ob sich die Euphorie auch in Ergebnissen niederschlagen wird.