Nach Todesfall im Vorjahr: Intensivtraining für Marshalls

Um eine Wiederholung des tragischen Unglücks vom Kanada-Grand-Prix 2013 zu vermeiden, wurden die Streckenarbeiter in dieser Woche intensiv geschult

(Motorsport-Total.com) - Seit Ayrton Sennas verhängnisvollem Crash in Imola 1994 ließ kein aktiver Formel-1-Pilot mehr sein Leben auf einer Rennstrecke. Dennoch hat es in der Königsklasse seit dem schwarzen Imola-Wochenende drei Unfälle mit Todesfolge gegeben. Beim Grand Prix von Italien 2000 in Monza kam Paolo Ghislimberti, beim Grand Prix von Australien 2001 in Melbourne Graham Beveridge und beim Grand Prix von Kanada 2013 in Montreal Mark Robinson ums Leben.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez, Unfall

Die Bergung des Sauber von Gutierrez endete vor einem Jahr tragisch Zoom

Alle drei verloren ihr Leben bei der Ausübung ihrer Tätigkeit als an der Strecke postierter Marshall. Der Vorfall beim Grand Prix von Kanada im vergangenen Jahr war besonders tragisch, weil Robinson anders als Ghislimberti und Beveridge nicht im Zusammenhang mit einem Unfall auf der Strecke zu Tode kam. Der 38-Jährige wurde im Zuge der Bergung des liegengebliebenen Sauber von Esteban Gutierrez von einem mobilen Bergungskran überrollt, nachdem er kurz zuvor gestolpert war.

Womöglich hätte das Unglück trotz des Stolperns verhindert werden können. Nach eingehender Untersuchung des Unglücks ist eine Arbeitsschutzkommission zum Schluss gekommen, dass das Bergungsfahrzeug auf "gefährliche Weise" bewegt worden war. Um eine Wiederholung der Tragik von 2013 zu vermeiden, besuchten sämtliche Marshalls, die am Circuit Gilles Villeneuve ein Bergungsfahrzeug bedienen, in dieser Woche einen Intensivkurs zur Handhabung ihres Equipments.

In Erinnerung an ihren verunglückten Kollegen Robinson tragen an diesem Wochenende in Montreal alle Streckenarbeiter schwarze Armbinden.