Verunglückter Marshall: Verkettung von Fehlern aufgedeckt

Der beim Großen Preis von Kanada tödlich verunglückte Streckenposten kam nach einer Reihe von Sicherheitsfehlern ums Leben, wie ein Gutachten jetzt zeigt

(Motorsport-Total.com) - Der Tod des Streckenarbeiters Mark Robinson beim Kanada-Grand-Prix ist auf eine Verkettung von zahlreichen Sicherheitsfehlern zurückzuführen. Zu dieser Erkenntnis kam nun die Kommission für Gesundheit und Sicherheit von Arbeitern (CSST) in Quebec, die nach einer langen Untersuchung der Umstände des Todes von Robinson eine Liste von Mängeln an die Organisatoren des Grand Prix herausgab.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez, Unfall

Der Sauber hing zu hoch: Nur ein Fehler von vielen beim tödlichen Unfall Zoom

Der 38-Jährige Arbeiter wurde von einem Streckenfahrzeug bei der Bergung von Esteban Gutierrez' Sauber überrollt und tödlich verletzt. Laut dem Gutachten habe sich der Kran dabei mit elf km/h zu schnell bewegt, während der Sauber mit rund zwei Metern viel zu hoch über dem Boden hing. Zudem hätte sich niemand in der Nähe des Kranes aufhalten dürfen, solange dieser in Bewegung ist. Robinson und ein Kollege seien aber vor dem Fahrzeug gewesen, um Gutierrez' Boliden zu stabilisieren.

Da die Arbeiter somit die Sicherheitsmaßnahmen missachtet haben, kam die CSST zu dem Schluss, dass die Arbeiter nicht ordnungsgemäß eingewiesen worden waren. Die Organisatoren des Rennens haben bereits zugestimmt, die im Bericht vorgeschlagenen Sicherheitsmaßnahmen beim nächsten Mal umzusetzen. Dies könnte allerdings nicht nur Auswirkungen auf die Arbeiter sondern auch auf die Fans haben.

Weil diese nach dem Rennen nämlich sofort auf die Strecke laufen, wollten die Marshalls den Sauber überhastet bergen, weil man laut Ausrichtervereinbarung alle notwendigen Maßnahmen ergreifen müsse, um ein gestrandetes Auto zurück in die Box zu bringen und es außerhalb der Reichweite von Zuschauern zu halten. Somit könnten die Fans in Zukunft noch länger hinter den Zäunen gehalten werden.

Der kanadische Promoter Francois Dumontier ist derweil immer noch fassungslos über den Unfall: "Wir haben diesen Vorgang vermutlich 100 Mal in den vergangenen Jahren gemacht, und nie ist etwas passiert", sagt er den 'CTV News'. Auf die Organisatoren kommt wohl demnächst auch noch eine Geldstrafe zu, zudem werden seit dem Unfall keine mobilen Kräne mehr an der Strecke verwendet.

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