Nach Melbourne-Sensation: Haas weiter ohne Basis-Setup

Wieso Haas bei der Premiere in Melbourne ohne Basis-Setup in die Punkteränge fuhr und wie Romain Grosjean und Esteban Gutierrez ihren Wagen einschätzen

(Motorsport-Total.com) - Haas gelang bei der Premiere in Australien mit Platz sechs für Romain Grosjean die Sensation, ohne beim VF-16 ernsthaft am Setup gearbeitet zu haben. "Wegen des Regens und des Crashs in der Boxengasse im dritten Freien Training hatten wir kaum Trainingszeit", erklärt der Franzose. "Das Auto wurde also einfach auf die Strecke gestellt." Auch bei den Testfahrten in Barcelona war man nicht dazu gekommen, den Boliden abzustimmen, weil man mit der Zuverlässigkeit kämpfte.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean: ohne Basis-Setup in die WM-Punkteränge Zoom

Deswegen ist man beim US-amerikanischen Neueinsteiger guter Dinge, noch lange nicht das gesamte Potenzial des Autos ausgeschöpft zu haben. "Hoffentlich bleibt es hier trocken, denn das weiß man auch dieses Wochenende nicht", grinst Esteban Gutierrez und spielt damit auf die ebenfalls wechselhaften Wetterbedingungen in der Wüste von Bahrain an. "Die Balance des Autos ist nicht schlecht, aber beim Setup müssen wir viel aggressiver sein. Wenn wir das getan haben, dann wissen wir eher, wo wir stehen."

Grosjean sieht "großes Potenzial", hält den Ball aber flach: "Ich sage nicht, dass wir dieses Wochenende in den Top 5 liegen werden." Das Wochenende in Melbourne bleibt beim ehemaligen Lotus-Piloten aber im Hinterkopf. "Wir waren besser als erwartet", erklärt Grosjean. "Das war eines dieser Rennen, das ich nie vergessen werde und von dem ich wahrscheinlich noch den Kindern meiner Kinder erzähle."


Fotos: Haas, Großer Preis von Australien


Seiner Meinung nach war er nicht der einzige Gewinner der tollen Haas-Leistung in Melbourne: "Es war gut für die Formel 1, zu zeigen, dass ein brandneues Team beim ersten Mal in die Punke fahren kann, und gut für das Team, denn die Jungs haben in den vergangenen zwei Monaten so hart gearbeitet. Es ist eine Bestätigung, dass es sich um eines der besten Autos handelt, die ich je gefahren habe."

Nicht ganz so glücklich war Gutierrez, der durch den Crash mit Alonso um die Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. "Ich habe mich so gut wie möglich vorbereitet, habe mich sehr unter Druck gesetzt, um mich zu verbessern", spielt er auf seine einjährige Zwangspause als Ferrari-Testpilot an. "Deswegen war Melbourne frustrierend. Ich weiß, dass ich schnell bin, vor allem im Rennen - und alles, was ich wollte, ist mein Ergebnis."