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  • 16.02.2017 09:12

  • von Dominik Sharaf

Nach Liberty-Übernahme: Melbourne fürchtet um Grand Prix

Streckenchef Andrew Westacott glaubt, dass Rivale Sydney den Eigentümerwechsel für eine Bewerbung nutzen könnte - Schenkt Perth Daniel Ricciardo ein Heimspiel?

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen des Albert Park Circuit in Melbourne fürchten trotz eines noch sieben Jahre laufenden Vertrages mit der Formel 1 um den Australien-Grand-Prix. Gründe sind der Einstieg Liberty Medias und die Bemühungen der rivalisierenden Metropole Sydney, die den Eigentümerwechsel für eine erneute Bewerbung - etwa mit einem Stadtkurs vor dem Opernhaus - nutzen könnte. "Es würde mich nicht überraschen", betont Streckenchef Andrew Westacott in der 'Herald Sun'.

Titel-Bild zur News: Albert Park in Melbourne

Albert Park in Melbourne: Wie lange rauscht es noch im Blätterwald? Zoom

Schließlich hat der US-Medienkonzern bereits angekündigt, für spektakulärere Events im Kalender sorgen zu wollen, was Sydney möglicherweise zu leisten im Stande wäre. Hinzu kommt, dass nach dem Abgang Bernie Ecclestones ein Melbourne-Befürworter in der Chefetage der Formel 1 fehlt. Auch der Bundesstaat Victoria könnte Interesse daran haben, den Grand Prix loszuwerden, da zwei Drittel der Gesamtkosten zulasten der Steuerzahlen gehen - über 40 Millionen Euro pro Jahr.

Unwahrscheinlich ist hingegen, das Perth mitpokert. Die Stadt an der Westküste des Kontinents hätte mit Lokalmatador Daniel Ricciardo ein Zugpferd und kann außerdem darauf verweisen, dass jedes Jahr viele Menschen aus der Region zum Malaysia-Grand-Prix fliegen, um die Formel 1 zu sehen. Das Rennen in Sepang steht vor dem Aus. "Klar ist es teuer, einen Straßenkurs in Perth aufzubauen, aber andere Länder haben es geschafft, einen Piloten zu unterstützen, indem sie so ein Event auf die Beine gestellt haben", erklärt Malaysia-Promoter Razlan Razali dem 'West Australian'.

Zweifel daran, dass es in der Ära Liberty überhaupt einen Australien-Grand-Prix im Kalender gibt, plagen Westacott indes nicht. "Ich betone, dass Melbourne weltweit einen guten Ruf genießt. Wir leisten sehr, sehr gute Arbeit", betont er auch den Werbewert des Rennens, der einen Teil der Investition in die öffentlichen Kassen zurückfließen lässt. Er findet: "Victoria sollte selbstbewusst sein sein."