Nach Horrorcrash: Zanardi in "extrem kritischen Zustand"
Ein Horrorunfall von Alessandro Zanardi hat das erste CART-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz überschattet
(Motorsport-Total.com/sid) - Ein schwerer Unfall des Italieners Alex Zanardi hat das erste Rennen der US-Cart-Serie auf europäischem Boden auf dem EuroSpeedway Lausitz überschattet. Der ehemalige Formel-1-Pilot drehte sich in der 142. Runde im Reynard-Honda bei der Ausfahrt aus der Boxengasse und stand quer auf der Strecke. Der nachfolgende Kanadier Alex Tagliani (Reynard-Ford) konnte nicht mehr ausweichen und bohrte sich mit etwa 320 km/h in Zanardis Auto. Der Italiener, zweimaliger Champion der Cart-Serie, wurde an der Strecke versorgt und danach ebenso wie Tagliani ins Unfallkrankenhaus nach Berlin geflogen.

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Alessandro Zanardi hat sich bei einem Unfall offenbar schwer verletzt
Zanardi sei in einem "extrem kritischen Zustand", teilte ein Cart-Sprecher mit. Er habe Verletzungen an beiden Beinen davon getragen und viel Blut verloren. Aber er reagiere auf Fragen und könne ohne Hilfe atmen, sagte der Cart-Sprecher weiter. Tagliani erlitt Verletzungen an beiden Beinen. Die ARD brach nach dem Unfall sofort die Live-Übertragung ab: "Das sind Bilder, wie wir sie in dieser Woche nicht sehen wollen."
Nach 154 Runden auf dem 3,255 km langen Tri-Oval in der Lausitz fuhr der Schwede Kenny Bräck zu seinen vierten Saisonsieg. Dadurch übernahm er auch die Führung in der Gesamtwertung mit 131 Punkten. Bräck gewann vor dem Italiener Max Papis und dem Kanadier Patrick Carpentier. Das 16. von insgesamt 21. Saisonrennen wurde vor 87.689 Zuschauern wegen des Unfalls in einer Gelb-Phase beendet.
Die Veranstalter hatten entschieden, das Rennen trotz der verheerenden Terror-Anschläge in den USA auf der 350 Millionen Mark teuren Anlage durchzuführen. "Wir zeigen hier mit dem Rennen unsere Solidarität und Verbundenheit mit dem amerikanischen Volk", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe in seiner Begrüßungsrede.
Im Gedenken an die Opfer in New York und Washington war das als "German 500" angekündigte US-Cart-Rennen in "The American Memorial" umbenannt worden. Zudem wurde das Showprogramm stark gekürzt. Die Teilnehmer trugen rot-weiß-blaue Schleifen, an den Autos wurde am Cockpit ein schwarzer Aufkleber angebracht. Insgesamt spendeten Cart und Fahrer zudem 550.000 Dollar für einen Hilfsfonds.

