• 15.09.2001 16:11

  • von Marcus Kollmann

Umgehrte Reihenfolge bei Ferrari

Erstmalig in dieser Saison war Rubens Barrichello in der Qualifikation schneller als Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Hatte es in den bisherigen Qualifikationen dieser Saison immer geheißen: "Michael Schumacher vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello", kehrte sich heute in Monza die Reihenfolge zum ersten Mal in diesem Jahr um. Schumachers Teamkollege fuhr nämlich in 1:22.528 Minuten die zweitschnellste Zeit, während der Deutsche in 1:22.624 Minuten die drittbeste Zeit fuhr.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

Rubens Barrichello war heute besser als Michael Schumacher

Für Ferraris großes Ziel, Barrichello zum Vizeweltmeistertitel zu verhelfen, ist diese Ausgangslage perfekt, zumal die Konkurrenz des Brasilianers (Ralf Schumacher und David Coulthard) von den Plätzen vier, respektive sechs in den Großen Preis von Italien starten wird.

Wie üblich, so äußerten sich die beiden Fahrer, Jean Todt und Ross Brawn nach der Qualifikation.

Rubens Barrichello: "Das Auto ist heute viel besser als gestern gewesen und ich hatte die benötigte Unterstützung seitens des Teams, mit dem ich ein gutes Setup erarbeiten konnte. Auch der Motor war sehr gut. Wir entschieden, dass es knapp werden würde längere Runs zu fahren, sodass ich nach meinem ersten Versuch ein paar Veränderungen am Auto vornehmen ließ. Ich fuhr zunächst auf alten Reifen, jedoch ruinierte ich mir dann einen Satz und musste auf neue Reifen umsteigen. Wir wussten nicht ob das funktionieren würde, jedoch stellte sich heraus, dass das die beste Wahl war. Hier in Monza vor all den Tifosi zu fahren ist etwas Besonderes, auch wenn es ein trauriges Wochenende ist. Es ist gut in der ersten Startreihe zu stehen."

Michael Schumacher: "Obwohl ich mit dem Auto zufrieden war, machte ich im ersten Sektor auf meiner besten Runde einen Fehler. Aber irgendwie ist es mir heute nicht gelungen die Sektorenzeiten zu einer schnellen Runde zusammenzubekommen. Man kann einfach nicht an jedem Tag gut sein. Ich habe versucht die Pole zu erreichen, was bedeutete, dass ich sehr aggressiv vorging, jedoch nicht über dem Limit fuhr. Was das Rennen anbelangt, so bin ich optimistisch, denn Startplatz drei ist ja keine Katastrophe. Seit Hockenheim haben wir uns in punkto Motor und Reifen verbessern können. Wir entschieden keine Runs zu fahren mit mehreren Runden, sondern dafür mehrere Runs mit einer Runde. Für die Fans werden wir ganz klar versuchen das Bestmögliche zu geben, wenngleich es momentan schwer fällt sich auf das Rennfahren zu konzentrieren."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Das war eine gute Qualifikationssitzung. Wir haben die Startplätze zwei und drei gesichert und starten deshalb aus der ersten und der zweiten Startreihe, was eine gute Ausgangssituation ist. Mit unseren Rivalen hatten wir einen harten Kampf erwartet. Rubens ist wirklich gut gefahren und steht deshalb vor Michael. Im morgigen Rennen wird es sehr eng zugehen. Wir befinden uns in einer Lage, in der wir erwarten können ein gutes Ergebnis für unsere Fans zu erzielen."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Wir sind ein wenig enttäuscht die Pole nicht geholt zu haben, insgesamt sind wir aber zufrieden, denn unsere beiden Fahrer sind ja innerhalb der Top 3. Das ist also gut, vor allem was Rubens betrifft. Auf dieser Strecke die richtige Balance zu finden ist nicht sehr leicht, da man nur mit sehr wenig Abtrieb fährt. Für das Rennen bin ich zuversichtlich gestimmt. Die Reifen hätten vielleicht auf einer zweiten fliegenden Runde besser funktionieren können. Vermutlich hätten wir mit dieser Strategie noch ein wenig schneller sein können, jedoch entschieden wir uns für vier Versuche. Die Reifen scheinen sehr gut und konstant was das Rennen anbelangt. Wir haben uns hier für den neuen Reifen von Bridgestone entschieden."