"Muss lernen, 'Nein' zu sagen": Warum Antonelli kritisch auf Imola zurückblickt

Für Kimi Antonelli war das Italien-Heimspiel in Imola eine Enttäuschung - Welche Lehren sowohl der 18-jährige Italiener als auch sein Mercedes-Team daraus ziehen

(Motorsport-Total.com) - Für Kimi Antonelli verlief das erste von zwei Heimrennen enttäuschend. Nach einem 13. Platz im Qualifying musste der Italiener das Rennen mit einem Defekt vorzeitig beenden. Zwar hatte er auf das Geschehen am Sonntag wenig Einfluss, dennoch räumt Antonelli ein, dass ihm der Rummel um seine Person die erforderliche Energie geraubt habe.

Titel-Bild zur News: Der Trubel um Antonelli war groß - und das kostete die notwendige Energie

Der Trubel um Antonelli war groß - und das kostete die notwendige Energie Zoom

"Ich muss auch lernen, manchmal 'Nein' zu sagen und mir mehr Zeit für mich selbst zu nehmen", zieht er Bilanz. Der 18-Jährige hetzte von einem Termin zum nächsten: Noch vor dem Wochenende feierte er mit dem FC Bologna den überraschenden Titelgewinn, am Freitag begrüßte er seine komplette Schulklasse im Fahrerlager.

Ein Pensum, das auch auf der Strecke seine Spuren hinterließ. "Insgesamt war es wahrscheinlich das schlechteste Wochenende in Sachen Performance", gesteht Antonelli. "Deshalb werde ich versuchen, mich gut zu erholen und in Monaco stärker zurückzukommen."

Die vielen Selfies und Autogrammwünsche, die er in Imola erfüllte, forderten offenbar ihren Tribut. "Ich liebe die Unterstützung der Fans", betont er. "Aber ich denke, ich habe meine Energie nicht gut eingeteilt, was sich definitiv auf die Performance auf der Strecke ausgewirkt hat, das habe ich gespürt. Ich war nicht so entspannt, etwas angespannter beim Fahren."

Vor seinen Heimfans konnte Antonelli nicht die beste Leistung zeigen

Vor seinen Heimfans konnte Antonelli nicht die beste Leistung zeigen Zoom

Eine bittere, aber lehrreiche Erkenntnis, vor allem mit Blick auf den September, wenn die Königsklasse erneut Station in Italien macht, dann allerdings im königlichen Park von Monza. "Für das nächste Heimrennen war das eine gute Lektion", sagt Antonelli mit einem Lächeln.

Auch Mercedes zieht Lehren aus Imola

Auch Mercedes will aus dem emotionalen Imola-Wochenende Schlüsse ziehen. "Für uns alle, und für Kimi, steht die Performance an erster Stelle", erklärt Mercedes-Teamsprecher Bradley Lord gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

"Uns war klar, dass das ein großes Wochenende wird, mit viel Aufmerksamkeit. Im Team haben wir gesehen, dass er fokussiert und konzentriert war. Aber all das zum ersten Mal zu erleben - Dinge, die man kontrollieren kann, aber auch vieles, das man nicht kontrollieren kann - ist neu."

"Wir müssen das als Lernerfahrung sehen, herausfinden, was ihm Energie gegeben hat, und was ihn überfordert hat", ergänzt Lord. "Daraus werden wir lernen, sowohl für stressige Rennwochenenden als auch für das nächste Heimrennen in Italien im September."